Handy aus, Leben an: Wenn Medienkonsum zur Sucht wird
Shownotes
Mit dem Start ins neue Jahr fassen viele von uns gute Vorsätze: mehr Sport treiben, gesünder essen oder das Rauchen aufgeben. Ein weiterer Vorsatz, der immer häufiger genannt wird, ist, das Handy öfter mal zur Seite zu legen, im Sinne eines Digital Detox. Denn unser ständiger Blick auf Bildschirme kann nicht nur unsere Zeit beanspruchen, sondern auch zur Sucht werden.
In dieser Folge sprechen wir mit Benedikt Bradtke, dem Leiter der Psychotherapie am UKM, darüber, wie sich Medien- und Handysucht entwickelt. Wir werfen dabei einen Blick auf die Mechanismen hinter der Sucht, wer besonders gefährdet ist und wie man erkennt, ob der eigene Konsum problematisch wird.
Eine aufschlussreiche Folge voller spannender Erkenntnisse – nicht nur für alle, die ihre digitalen Gewohnheiten überdenken möchten!
Weiterführende Informationen zum Thema findet ihr z.B. hier: The Power of the Like in Adolescence: Effects of Peer Influence on Neural and Behavioral Responses to Social Media - PubMed
Ihr habt Anmerkungen, Fragen oder Themenvorschläge für unsere nächsten Folgen? Dann schreibt uns eine Mail an podcast@ukmuenster.de oder auf unseren Social-Media-Kanälen (@ukmuenster).
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und ein frohes neues Jahr.
00:00:10: Neues Jahr heißt ja auch neues Glück und viele nutzen den Jahreswechsel, um sich gute Vorsätze
00:00:15: zu setzen.
00:00:16: Ich nehme zum Beispiel jedes Jahr aufs neue Vor, etwas mehr Sport zu machen.
00:00:20: Klappt allerdings meistens nur so semi-gut.
00:00:22: Anja, hast du dir auch Vorsätze gesetzt?
00:00:25: Meine Schokoladensucht habe ich hier schon das eine oder andere mal thematisiert.
00:00:29: Ich will nicht weniger Schokolade essen, ich müsste aber und ich bin nicht sicher, ob
00:00:34: das die richtige Einstellung ist für gute Neujahrsvorsätze, aber ich kann mir das zumindest
00:00:38: vornehmen.
00:00:39: Genau, vornehmen ist schon mal gut.
00:00:40: Viele wollen ja genau solche alten Laster eben ablegen, zum Beispiel auch mit dem Rauchen
00:00:44: aufhören, weniger Alkohol trinken oder auch mal weniger vor dem Bildschirm sitzen.
00:00:48: Und genau darum soll es heute in unserem ersten Folge im neuen Jahr gehen.
00:00:52: Dazu haben wir Benedikt Bratt geleiter der Psychotherapie am UKM eingeladen, mit dem
00:00:56: wir erst einmal allgemein über das Thema Sucht sprechen wollen und uns dann das Thema Medien
00:01:01: und Handysucht genauer anschauen.
00:01:02: Da weiß ich jetzt schon, dass ich mich bestimmt ganz oft selbst an die eigene Nase fassen
00:01:06: werde.
00:01:07: Aber erstmal Hallo Benedikt, herzlich willkommen uns am Podcast, wir freuen uns sehr, dass
00:01:11: du da bist.
00:01:12: Liebe Feria, liebe Anja, erstmal herzlichen Dank für die Einladung, über die ich mich
00:01:16: wirklich sehr gefreut habe.
00:01:18: Der Gast.
00:01:19: Mein Name ist Benedikt Brattke, ich bin Arzt und Gesundheitsökonom und seit ja nun fast
00:01:25: sechs Jahren hier am UKM tätig, seit vier Jahren in oberärztlicher Verantwortung.
00:01:29: Ich muss einfach sagen, die Arbeit hier macht mir sehr großen Spaß und ja, das Thema Suchterkrankungen
00:01:34: finde ich schon seit meiner Assistenzartweiterbildung unheimlich spannend unter anderem deshalb,
00:01:39: weil es ein Erkrankungsbild letztlich ist, was sehr multifaktorielle Entstehungsursachen
00:01:45: hat.
00:01:46: Wir einfach in den letzten Jahren einen sehr hohen wissenschaftlichen Fortschritt in der
00:01:51: Erkennung von Mechanismen erlangt haben, die eine Sucht bedingen.
00:01:56: Ich denke, vielleicht auch entgegen der allgemeinen Meinung, dass Suchterkrankungen auch sehr gut
00:02:02: therapierbar sein können und schätze einfach auch sehr die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
00:02:07: Und was ich vielleicht nochmal ganz spannend finde, vielleicht auch für den zweiten Teil
00:02:10: des Podcasts, dass Suchterkrankungen auch immer eine gewisse gesundheitliche und gesellschaftliche
00:02:15: Relevanz haben, auf der wir dann gleich sicherlich auch nochmal eingehen werden.
00:02:19: Also umso mehr freue ich mich dann jetzt auf das auf dem gegenseitigen Austausch mit euch.
00:02:23: Meine Frage wäre, jetzt kann ich grundsätzlich nach allem süchtig werden.
00:02:27: Grundsätzlich ist das so.
00:02:29: Ich kann nach unterschiedlichen Substanzen und nach unterschiedlichen Verhaltensweisen
00:02:33: süchtig werden, immer dann, wenn die WHO-Sichtkriterien letztlich einfach auch erfüllt sind.
00:02:40: Wenn ich merke, dass ich am Ende des Tages ein exzessives Verlangen nach Beispielsweise
00:02:45: einer Substanz habe, wenn ich nach und nach so ein Stück weit die Kontrolle über diese
00:02:49: verlier und wenn ich dann für mich einfach auch merke, dass diese nachhaltig einfach
00:02:54: auch meine Lebensqualität beeinträchtigt.
00:02:55: Gibt es denn so bestimmte Dinge, die gerade in Deutschland vielleicht besonders häufig
00:03:00: sind, wonach Menschen süchtig sind?
00:03:01: Ist das beispielsweise Nikotin oder Alkohol?
00:03:03: Das, was ich mir jetzt am meisten einfallen würde?
00:03:06: Absolut.
00:03:07: Also ich denke, dass die substanzgebundenen Süchte ein zentrales Problem weiterhin in
00:03:13: Deutschland darstellen.
00:03:14: Ich möchte mal so einige Zahlen nennen, die sicherlich sehr beeindruckend sind.
00:03:18: Wir gehen davon aus, dass sieben bis neun Millionen einen gesundheitsschädlichen Gebrauch
00:03:23: von Alkohol haben.
00:03:24: Drei Millionen Menschen davon gelten als gesichert suchterkrankt.
00:03:27: Und das hat sicherlich auch klinische Auswirkungen, weil wir uns ein Stück weit überlegen müssen,
00:03:31: die alkoholbezogene Störungen beispielsweise der häufigste Aufnahmegrund junger Männer
00:03:36: in die Krankenhausbehandlung ist.
00:03:37: Und ein zweiter wichtiger Punkt sicherlich nach wie vor, das Tabak rauchen.
00:03:43: Wir gehen in Deutschland davon aus, dass 14 Millionen Raucher in Deutschland oder 22 Prozent
00:03:49: der Gesamtbevölkerung von Tabak abhängig sind.
00:03:52: Und das hat extreme gesundheitliche Folgen.
00:03:55: Vielleicht mal eine Frage an euch.
00:03:57: Was würdet ihr schätzen, wie viele Menschen in Deutschland jährlich an den Folgen des
00:04:01: Tabak-Konsumens sterben?
00:04:02: Schwierige Frage.
00:04:04: Ich schätze mal 10.000?
00:04:07: Ja, ich würde sogar vielleicht sogar ein bisschen mehr sagen.
00:04:10: Ich sage mal einfach 20.000, einfach um auch ein bisschen Variabilität hier einzurechnen.
00:04:15: Ja, also deine Schätzung ist näher dran.
00:04:16: Wir können alles mal fünf mal sechs nehmen.
00:04:19: Also man geht davon aus, dass in Deutschland nach wie vor ca. 127.000 Menschen an den Folgen
00:04:27: des Tabak-Konsums wirklich versterben.
00:04:29: Und das kann man sich mal so ungefähr umrechnen auf über 300 Leute pro Tag, die an den Folgererkrankungen
00:04:36: des Tabak-Konsums sterben.
00:04:38: Das sind natürlich die kardiobaskulären Erkrankungen, die kardiopulmonalen Erkrankungen und den
00:04:42: letzten 1. Tanz, dann natürlich auch die onkologischen Erkrankungen, die da relevant sind.
00:04:46: Das bringt mich zu der Frage, ist jede Sucht eigentlich gleich schlimm?
00:04:50: Das würde ich wirklich differenzieren.
00:04:52: Also wenn wir ein Sucht mit über Betrachten aus medizinischer Sicht, so fragen wir uns
00:04:56: immer nach dem sogenannten Suchtpotenzial, nach der psychischen Abhängigkeit und dem
00:05:01: Schadenspotenzial.
00:05:02: Und jetzt muss man natürlich sagen, gerade bei den substanzgebundenen Suchten, wie beispielsweise
00:05:06: Alkohol, wie Drogenabhängigkeit, ist es wirklich so, dass diese schwerwiegende physische Folgen
00:05:11: natürlich haben.
00:05:12: Das sind dann Organschäden, das sind aber auch über Dosierungsgefahren und langfristig
00:05:17: natürlich auch Probleme, die immer wieder beobachtbar sind in Entzugsgeschehnissen,
00:05:22: die dann natürlich eine medizinische Überwachung und Intervention letztlich auch erfordern.
00:05:26: Am Ende des Tages ist daher ein Stück weit immer auch das Ziel, die absolute Abstinenz
00:05:31: herbeizuführen, wenn wir therapeutisch tätig werden.
00:05:34: Bei den Verhaltenssüchten, die ich gerade auch so ein Stück weit skizziert habe, da ist
00:05:39: es ein bisschen anders.
00:05:40: Da ist es sicherlich so, dass wir dort vor allem Auswirkungen auf die psychische Gesundheit
00:05:44: feststellen und am Ende des Tages ist eher darum geht, dieses Verhalten zu modulieren,
00:05:50: zu stabilisieren, so will ich mal sagen, und physische Komplikationen dann eher sekundär
00:05:56: auftreten, beispielsweise durch Bewegungsmangel, durch Schlafstörungen, all die Dinge, die
00:06:01: sich durch Verhaltenssüchte dann am Ende des Tages ergeben können.
00:06:03: Jetzt sind wir ja schon zu den Verhaltenssüchten gekommen.
00:06:07: Ich finde Süchte klingt irgendwie komisch, aber ist glaube ich das richtige Wort im Plural.
00:06:10: Am Ende des Tages ist es eine, genau.
00:06:11: Da haben wir ja auch am Anfang schon darauf mal hingewiesen, dass wir uns jetzt so ein
00:06:15: bisschen mehr dem Thema widmen wollen, wo wir vielleicht auch am ehesten beide vielleicht
00:06:18: noch was zu sagen können, denn Rauchentum tun wir zumindest nicht.
00:06:22: Trinken wir auch nicht.
00:06:23: Sehr gut.
00:06:24: Genau, das können wir schon mal abhaken auf unserer Liste.
00:06:26: Aber Medienkonsum, das ist ja schon gerade auch bei der jüngeren Bevölkerung ein Problem,
00:06:31: aber ich glaube, wir können uns hier alle so ein bisschen da wiederfinden.
00:06:34: Wie erkenne ich denn überhaupt, dass mein Medienkonsum oder jetzt vielleicht auch spezifisch
00:06:39: der Smartphone-Konsum vielleicht problematisch ist?
00:06:42: Ja grundsätzlich muss man erstmal sagen, dass wir ja eine immer Bildschirmverliebtere Gesellschaft
00:06:47: letztlich werden.
00:06:48: Die Bildschirmzeit wächst weltweit ständig an.
00:06:51: Das gilt länderübergreifend.
00:06:53: Auch in Deutschland gibt es interessante Studien.
00:06:56: Es ist mittlerweile so, dass 75 Prozent aller Menschen sich maximal nur noch 1,5 Meter vom
00:07:00: Smartphone wegbewegen.
00:07:01: Und was würdet ihr tippen, wie häufig wird Zeckern und das Smartphone am Tag berühren?
00:07:07: Berühren am Tag bestimmt 2.000 mal.
00:07:12: Was?
00:07:13: 2.000 mal.
00:07:14: Das ist deutlich näher dran als die Schätzung, die wir gerade hatten.
00:07:17: Also wir gehen laut einer Android-Studie davon aus, dass wir uns Zeckern oder das Smartphone
00:07:22: 2.600 mal am Tag berühren.
00:07:25: Die Frage, ob es gut ist, dass ich das weiß oder nicht.
00:07:28: Ich würde mich da ausnehmen.
00:07:29: 2.600 mal ist, glaube ich.
00:07:31: Ja, und teilweise dann wirklich für viele ist das häufiger als den eigenen Körper.
00:07:34: Also noch mal sich das bei mich eine interessante Zahl.
00:07:38: Ja, Wahnsinn.
00:07:39: Okay, aber zurück.
00:07:41: Also gut, wenn ich das schon weiß, was jetzt bei mir der Fall war, das heißt, ich müsste
00:07:46: eigentlich schon denken, ich habe einen problematischen Konsum oder was könnte noch darauf hinweisen?
00:07:50: Also ich glaube, das ist immer so ein zweizeitiger Verlauf.
00:07:52: Also am Anfang sind es eher so schleichende Symptome.
00:07:55: Also dass ich so ein Stück weit das Gefühl habe, an ein gewisses Verhalten, also sprich
00:07:59: an meinen Smartphone zu denken, dass ich Schwierigkeiten habe, damit einfach auch aufzuhören, dass
00:08:05: ich starke Emotionen in meinen Smartphone-Konsum einfach auch lege.
00:08:08: Und ganz zentral, dass ich dann eine, ich sag mal zunehmende Vernachlässigung auch wirklich
00:08:13: andere Interessen habe.
00:08:14: Das fällt ganz häufig Familienmitgliedern auf oder auch vielleicht Arbeitskollegen.
00:08:18: Und dann erst in einem späteren Entwicklungsstadion wirklich die Hilfesuchenden beklagen,
00:08:24: kontrollverlustig zu werden, also das Verhalten nicht mehr adäquat steuern zu können, dass
00:08:30: dann wirklich auch, ja ich sag mal, manifeste Nachteile im beruflichen entstehen.
00:08:34: Und dass letztlich es auch so ist, dass wir oder diejenigen dann einfach auch merken,
00:08:40: wenn das Handy mal beispielsweise sich raptusartig entlädt oder verlustig geht, dass dann wirklich
00:08:46: Angstsymptome bis hin zu Endzucker-Erscheinungen auftreten, die dann wirklich dann für den
00:08:53: Hilfesuchenden in aller Regel sehr, sehr belastend sind.
00:08:55: Also bei mir liegt das Handy, das gebe ich zu offen auf dem Schreibtisch tatsächlich,
00:08:59: was ich an mir feststelle ist.
00:09:01: Ich würde das aber noch nicht als Sucht bezeichnen, aber vielleicht ist es eine, das kannst du
00:09:04: mir dann sagen, ist, dass wenn ich an irgendeiner Stelle mal unkonzentriert bin, nicht weiter
00:09:09: weiß oder gerade keine Lust habe, an irgendeiner Stelle weiter zu denken, ich gerne halt dann
00:09:14: irgendwie das Handy in die Hand nehme.
00:09:15: Ich empfinde das aber so als Übersprungshandlung.
00:09:18: Ist es das nicht?
00:09:19: Also erstmal möchte ich dir empfehlen, das Handy vom Schreibtisch wegzulegen.
00:09:22: Wir haben in der Studie gezeigt, dass überhaupt die Anwesenheit eines Handys auf dem Schreibtisch
00:09:29: 30 Prozent unserer Konzentrationsfähigkeit einschränken.
00:09:33: Wow.
00:09:34: Das ist nochmal 30 Prozent.
00:09:36: Und am Ende des Tages ist es so bei dir, dass ich sage mal eine Gewohnheit, also Sprich
00:09:45: zum am Schreibtisch zu sitzen und dann gegebenenfalls sogar noch eine Pushnachricht zu erhalten.
00:09:51: Am Ende des Tages dein Verhalten so geprägt hat, dass du häufiger zum Smartphone schaust
00:09:57: und wahrscheinlich auch häufiger als dir lieb ist.
00:09:59: Aber deine kognitive Produktivität geht dadurch ganz klar, ja, nicht verloren, aber reduziert
00:10:05: sich ganz erheblich.
00:10:06: Jetzt rechtfertige ich mich damit, dass ich gerne weiß, was in der Welt los ist und
00:10:10: es stimmt, es kriegt ständig irgendwelche Pushnachrichten, Eilmeldung, hier Eilmeldung
00:10:14: da.
00:10:15: Ich habe auch so ein bisschen das Gefühl, das ist eine Inflation geworden, weil die
00:10:18: das irgendwie auch wissen, dass man darauf reagiert.
00:10:20: Ich würde mich aber tatsächlich von der Wirklichkeit ein wenig abgeschnitten fühlen, wenn ich es
00:10:24: in die Tasche tue.
00:10:25: Absolut.
00:10:26: Und was du da gerade beschreibst, das bezeichnet man in Fachkreisen, aber auch mittlerweile
00:10:31: dann auch in vielen gesellschaftlichen Diskussionen, als sogenannte FOMO, als 4 of Missing Out.
00:10:37: Also wir wollen immer informiert sein und man muss ja letztlich auch sagen, das ist ja
00:10:41: auch ein gewisser kultureller Anspruch, den wir auch haben, die immerstehte Erreichbarkeit.
00:10:46: Wir wollen natürlich wissen, was unsere Liebsten gerade machen, was unsere Arbeitskollegen
00:10:51: gerade in die WhatsApp-Gruppe schreiben, also ganz viele Dinge, wo wir so das Gefühl haben,
00:10:55: das gibt es uns ein schlechtes Gefühl, wenn wir mal länger nicht zum Handy greifen.
00:10:58: Das spielen jetzt ja wahrscheinlich nicht nur einmal dieses Erreichbarkeitsthema, also
00:11:02: wahrscheinlich sprichst du jetzt ja gerade sovon auch vielleicht Nachrichten, die dann
00:11:05: kommen, also politische Nachrichten oder generell Weltgeschehen, aber ja auch gerade bei den
00:11:09: Jüngeren ist ja auch die Social Media Blase da wahrscheinlich ganz wichtig.
00:11:13: Ich meine, da kommen auch Push-Benachrichtigungen, da hat wieder jemand was gepostet, da hast
00:11:16: du ein neues Like.
00:11:17: Welche Rolle spielen in der sozialen Medien auch in der Abhängigkeit vom Smartphone?
00:11:21: Ja, da spreche ich einen ganz zentralen Punkt an.
00:11:24: Social Media ist und die Social Media Abhängigkeit ist ein zunehmendes Problem, weil man sich
00:11:29: einfach vergegenwärtigen muss, dass Apps im Prinzip nach psychologischen Prinzipien
00:11:35: aufgebaut sind.
00:11:36: Sie folgen in aller Regel dem sogenannten BHA-Viorismus durch einen letztlich sehr bekannten Psychologen
00:11:45: namens Skinner, 1940, begründet und machen sich zu Nutze das Prinzip der intermittierenden
00:11:52: Verstärkung.
00:11:53: Das heißt, ob ich belohnt werde oder nicht, das weiß ich nicht und das letztlich prägt
00:11:59: eine tiefgründige Verhaltensänderung und begünstigt im Prinzip eine Suchtentstehung
00:12:05: und da vor allem junge Menschen vor allem nochmal sehr abhängig sind nach sozialer
00:12:10: Interaktion und natürlich auch sehr suchend sind nach sozialer Bestätigung.
00:12:14: Es ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, dass beispielsweise ein Like eine ähnliche
00:12:21: dopamineärge Belohnungswirkung hat, wie beispielsweise der Griff zur Zigarette oder
00:12:26: ein Schluck Alkohol.
00:12:27: Gibt es eine bekannte Wissenschaftlerin Lauren Sherman, die da an der University of California
00:12:32: eine tolle Studie zugebracht hat, die Macht des Likes, die hat das ein Stück weit nachweisen
00:12:36: können.
00:12:37: Ich verlinke euch vielleicht mal die Studie in den Show-Nots.
00:12:39: Super Idee, jetzt hast du das Dopamin angesprochen.
00:12:42: Wir haben tatsächlich noch nicht über die körperliche Ursachen von Süchten gesprochen,
00:12:47: aber vielleicht erklärst du das System im Körper mal.
00:12:50: Also letztlich ist es so, dass eine Sucht immer auf einem Dopamin, auf einer Dopamin-Ausschüttung
00:12:56: mehr oder weniger einfach auch basiert, der wir immer wieder dann mehr oder weniger folgen.
00:13:02: Und am Ende des Tages ist natürlich es so, also Dopamin, was im mesolimbischen System
00:13:07: in der Regel produziert wird und dann an Rezeptoren im Präfrontalen Cortex und im Striatum
00:13:12: andockt.
00:13:13: Das Belohnungssystem, nichts anderes ist es dann am Ende, stimuliert und wir einfach dann
00:13:20: mit der Zeit immer häufiger dieses Verhalten suchen oder diese Substanz letztlich suchen,
00:13:26: um diesen Dopaminstoß immer wieder zu erfahren.
00:13:29: Und was ist sich dann die Gefahr dabei am Ende, also irgendwann zu viel Dopamin zu haben?
00:13:34: Naja, mein dopaminerisches System wird am Ende des Tages überstimuliert und ich gebe mich
00:13:39: voll und ganz dann dem nächsten Video hin und vergesse ganz, dass es im Leben auch noch
00:13:44: andere Dopaminquellen gibt.
00:13:45: Das sind die Freundschaften, die analogen Beziehungen, das ist vielleicht auch mal Sport, das sind
00:13:51: Hobbys, denen ich nachgehe, das sind langfristige Projekte, das ist mein Studium, alles so Dinge,
00:13:56: die eher im Langzeitverlauf ein nachhaltigen, aber dafür auch dann vielleicht auch mehr
00:14:01: sinnvollen Dopaminausstoß bewirken.
00:14:02: Wir haben gerade ja schon über die psychischen Auswirkungen gesprochen, das kennt man ja
00:14:07: vielleicht auch selbst, wenn man Bekannte oder Freunde hat, mit denen man am Essentisch
00:14:10: sitzt und die dann einfach gar nicht mehr zuhören, weil sie nur noch am Handy sitzen.
00:14:13: Das sind ja zum Beispiel Auswirkungen, die dann auch auf das soziale Umfeld so eine Sucht
00:14:16: haben kann.
00:14:17: Hat das denn auch körperliche Auswirkungen, wenn ich zum Beispiel abhängig von meinem
00:14:21: Smartphone bin?
00:14:22: Auf Dauer?
00:14:23: Absolut.
00:14:24: Es ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, dass ein übermäßiger Smartphone-Konsum langfristig
00:14:27: gesehen, ganz klar auch körperliche Schäden hervorrufen kann.
00:14:30: In erster Linie ist da zu denken an die sogenannten Haltungsschäden, also da gibt es ja auf einer
00:14:36: Seite den sogenannten Handy-Nacken, der durch diese stetig geneigte Kopfneihaltung entstehen
00:14:40: kann, wenn wir zu viel uns mit dem Smartphone beschäftigen.
00:14:44: Und auf der anderen Seite gibt es den sogenannten Smartphone-Daumen, der im Prinzip dann entsteht,
00:14:49: wenn ich immer wieder diese wiederholten und am Ende des Tages unnatürlich Bewegungen
00:14:53: mache, über Tippen und Wischen beispielsweise und was dann zu Schmerzen in den Fingergelenken
00:14:57: dann das sich auch führt.
00:14:59: Eine andere wichtige Komponente, so ich finde, sind die optalmologischen Probleme, die entstehen
00:15:05: können.
00:15:06: Das Problem mit den Augen, für die die sich verstehen, genau?
00:15:09: Ja, also da ist es so, dass wir vom digitalen Augenstress mittlerweile unter den Optalmologen
00:15:15: einfach auch sprechen.
00:15:16: Das heißt, dass es durchaus mal sein kann, dass wir unter trockenen, gereizten Augen
00:15:20: unter Kopfschmerzen leiden oder auch unter verschwommenden Sehen.
00:15:23: Wir bezeichnen das auch als sogenanntes Computer-Vision-Synprim.
00:15:26: Und am Ende des Tages, wie uns auch darüber im Klaren sein muss, dass das Blaulicht, was
00:15:33: ein sehr energierreiches Licht ist, was über das Smartphone imitiert wird, durchaus auch
00:15:37: Netzhautschäden bis hin zu Makula-Degenerationen hervorrufen kann.
00:15:40: Eine weitere wichtige Komponente sicherlich auch, dass letztlich das Smartphone über eine
00:15:45: Störung des Melatoninhaushaltes ganz erheblich dazu beitragen kann, dass unser Schlafrathrhythmus
00:15:51: gestört wird und dass wir dann mittel- bis langfristig einfach auch unter Schlafstörungen
00:15:56: leiden können.
00:15:57: Das ist auch nochmal ein ganz zentraler Punkt und so, wie ich gerade auch schon mal so ein
00:16:00: bisschen angedeutet habe, durch den wirklich ausgeprägten Smartphone-Konsum kann, durchaus
00:16:06: auch Bewegungsmangel entstehen und wie wir natürlich alle wissen, Bewegungsmangel langfristig
00:16:11: natürlich das Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Diabetes oder andere chronische Gesundheitsprobleme
00:16:16: bekunstigen kann.
00:16:17: Zu dem Smartphone-Dom ist es ganz lustig.
00:16:18: Letztens bin ich mit einer Freundin nämlich gesprochen und dann ist uns aufgefallen, dass
00:16:21: teilweise bei den kleinen Fingern sich schon so eine Kuhle ergibt, weil man nämlich das
00:16:25: Handy immer so hält, dass quasi der kleine Finger das Smartphone ja hält, wenn man das
00:16:29: nur einhändig in der Hand hält.
00:16:30: Und es gibt auch diese Videos, wo diese Babys nachts diese Wischbewegungen machen.
00:16:34: Die machen die immer wieder und da weiß ich auch nicht, wie die nochmal vernünftige Daumengelenke
00:16:37: ausprägen wollen.
00:16:38: Das ist erschreckend, was das mit dem Körper macht.
00:16:42: Man könnte evolutionäre Konsequenzen haben, aber soweit wollen wir nicht in die Zukunft
00:16:46: kommen.
00:16:47: Meinst du, wir haben dann irgendwann einen ganz starken kleinen Finger, der das Handy dann
00:16:48: besser stabilisieren kann?
00:16:50: Mit Kuhlefehl, ja.
00:16:51: Mit Kuhle, genau.
00:16:52: Okay.
00:16:53: Genau.
00:16:54: Was mich tatsächlich interessieren würde, ist, sind es immer dieselben Persönlichkeiten,
00:16:59: die Süchte ausprägen?
00:17:01: Gibt es da besondere Anfälligkeiten oder kann das wirklich jeden und jede von uns
00:17:05: treffen?
00:17:06: Also es gibt nicht so den klassischen Suchtcharakter, so will ich mal sagen.
00:17:10: Aber wie die Wissenschaft zeigt, ist es so, dass vor allem impulsive Menschen dazu neigen,
00:17:16: das Smartphone sehr häufig zu benutzen.
00:17:18: Menschen, die so dieses Merkmal des Neurotizismus, also einer erhöhten Ängstlichkeit in sich
00:17:25: tragen, da häufig das Handy nutzen, um sogenannte Rücksicherungsverhalten anzustreben.
00:17:30: Aber ganz zentral ist sicherlich, dass vor allem Menschen gefährdet sind mit einem geringen
00:17:34: Selbstwertgefühl, die natürlich dann versuchen, über Likes, über soziales Feedback, über
00:17:40: Belohnungen am Ende des Tages, ihren Selbstwert zu stabilisieren.
00:17:44: Und was ich auch nochmal einen ganz zentralen und wichtigen Punkt finde, ist, dass es
00:17:48: auch häufig die perfektionistischen Menschen sind, die unter einer Smartphoneabhängigkeit
00:17:52: mal schnell leiden können.
00:17:53: Warum ist das so?
00:17:55: Da kommt so ein bisschen dieses Phänomen des sozialen Vergleiches dazu, dass gerade
00:18:02: perfektionistische Menschen natürlich sehr dazu geneigt sind, sich immer wieder einfach
00:18:06: auch sozial zu vergleichen, gerade der Aufwärtsvergleich.
00:18:09: Also wer ist schöner, wer ist besser, wer macht den besseren Urlaub, wer fährt der
00:18:14: schnelleren Auto.
00:18:15: Also solche Dinge, eine ganz erhebliche Komponente sind, die halt so den Perfektionisten hinsichtlich
00:18:21: seiner Smartphoneabhängigkeit belasten können, sage ich mal.
00:18:24: Das wäre ja schöner, wenn wir uns nach unten vergleichen würden und uns sagen würden, wie
00:18:27: toll unser Leben ja eigentlich ist.
00:18:29: Das machen wir, aber in den sozialen Medien nur sehr wenig.
00:18:33: Also meist geht es ja wirklich darum, irgendwo so das perfekte Bild von sich zu posten oder
00:18:37: das perfekte Video von sich zu drehen.
00:18:39: Und das manet dann natürlich zwangsläufig eher in den Aufwärtsvergleichen.
00:18:44: Und dieser Aufwärtsvergleiche, vor allem stetiger Aufwärtsvergleiche, sind nicht gut
00:18:47: für unsere Psyche, destabilisieren unseren Selbstwert und können sekundär natürlich
00:18:51: dann auch psychische Erkrankungen wie beispielsweise Depression oder Anstörung begünstigen.
00:18:56: Wenn du das so beschreibst, dann habe ich so den Eindruck, dass das Handy tatsächlich
00:18:59: eine große soziale Rolle in unseren Beziehungen zu anderen Menschen spielt.
00:19:04: Absolut.
00:19:05: Welchen Faktor müssen wir einkalkulieren für Menschen, die vielleicht einsamer sind, die
00:19:09: gerne mehr Kontakte nach außen hätten, mehr Freunde?
00:19:13: Nanna, interessanterweise sprichst du gerade einen Punkt an, der auch nochmal sehr wichtig
00:19:19: ist, wenn es darum geht, wer schnell eine Smartphone-Abhängigkeit entwickelt.
00:19:23: So sind es relativ häufig auch die einsamen Menschen.
00:19:27: Man denkt ja immer so bei der Ausbildung einer Abhängigkeit vor allem an die jungen Menschen.
00:19:31: Das ist auch irgendwo begründet.
00:19:32: Unter 21 ist das Risiko höher, einfach weil die Hirnreifung noch nicht abgeschlossen
00:19:36: ist und unser Präfrontal der Cortexen noch nicht ausgereift ist.
00:19:40: Aber wie man mittlerweile weiß, ist es auch so, dass viele Rentner in einer Smartphone-Problematik
00:19:45: leiden.
00:19:46: Deshalb, weil man herausgefunden hat, dass gerade unter diesen Menschen das Smartphone
00:19:50: noch der einzige Kommunikationsweg nach außen ist und der dann nochmal wirklich sich erstellt,
00:19:56: dass überhaupt Kontakt zur Familie oder zu früheren Freunden aufgebaut werden kann.
00:20:00: Das ist auch nochmal eine Problematik.
00:20:02: Die sind dann ja wahrscheinlich nicht auf den sozialen Medien unterwegs, aber dann
00:20:06: vielleicht auch Spiele dann auf dem Smartphone oder was tun die dann damit quasi umabhängig
00:20:10: zu werden, weil jetzt nur Chattens ist ja wahrscheinlich gar nicht das Zeitaufwendigste,
00:20:15: oder?
00:20:16: Man wird dann eher so in den portalen WhatsApp etc.
00:20:19: unterwegs, aber was nochmal ganz wichtig ist und das vielleicht nochmal so ein Stück
00:20:23: weit wo du Gaming ansprichst, sage ich mal, ist nochmal ein ganz interessanter Geschlechtervergleich
00:20:27: auch.
00:20:28: Also männliche Hilfesuchende relativ häufig darunter leiden, dann eher übermäßig vielleicht
00:20:34: auch online zu spielen und gerade weibliche Hilfesuchende, die dann vielleicht dann doch
00:20:39: nochmal, ich will mal sagen ein höheres Kommunikationsbedürfnis haben, dann eher in den sozialen Medien
00:20:45: länger ihre Zeit verbringen und dann eher darüber klagen, dann eher die Social Media Abhängigkeit
00:20:51: gegeben, falls auch entwickelt zu haben.
00:20:53: Woran liegt das, dass Männer eher spielsüchtig sind?
00:20:56: Na ja, da kann man jetzt lange darüber philosophieren.
00:20:59: Ich denke einfach, ich würde es mal umgekehrt argumentieren.
00:21:02: Also ich glaube schon, dass Frauen eher ein größeres Kommunikationsbedürfnis haben.
00:21:07: So will ich mal sagen, wenn wir jetzt auch, ich glaube so ein Stück weit auch auf Zahlen
00:21:12: der Wettindustrie etc. auch schließen, da ist es schon in aller Regel so, dass festgestellt
00:21:18: wird, dass Männer da einen stärkeren Hang einfach auch zu haben.
00:21:21: Wie würdest du denn sagen, beeinflusst denn diese Erreichbarkeit?
00:21:25: Jetzt gerade auch mit die mittlere Altersgruppe, nenne ich sie jetzt mal angesprochen, beruflich
00:21:29: kommen wir ja manchmal gar nicht drum herum, da müssen wir ja teilweise auch erreichbar
00:21:32: sein.
00:21:33: Absolut, ja.
00:21:34: Und jetzt gerade natürlich wird das ja auch immer mehr mit noch mehr Medien, die man dann
00:21:37: auch nutzt im Beruf und noch mehr, sage ich mal, Austauschfunktionen und dann nimmt man
00:21:41: das Dienstherni doch mal mit nach Hause und und und.
00:21:43: Immer mehr Kanäle.
00:21:44: Genau, es wird einfach immer mehr Druck vielleicht auch kann man es ja nennen.
00:21:48: Und ein Präsenz zu sein letztendlich, ist das auch dann vielleicht ein Risiko, dass man
00:21:53: dann daraus eine Händisucht entwickelt?
00:21:55: Naja, ich will es mal anders beschreiben.
00:21:57: Also diese ständige Erreichbarkeit und das Gefühl immer verfügbar sein zu müssen,
00:22:01: zum Beispiel halt durch die Arbeit oder durch soziale Kontakte, führt ja am Ende des Tages
00:22:05: zu chronischem Stress.
00:22:07: Und dies ist langfristig sicherlich auch ein Risikofaktor, um unter einer Burnout-Konstellation
00:22:13: oder gegebenenfalls sogar auch Depressionen dann irgendwann zu leiden.
00:22:17: Das will ich auf der einen Seite so ein Stück weit herausstellen und wir reden ja so ein
00:22:21: Stück weit auch vom sogenannten digitalen Overlord, also dass so diese dauerhafte Informationsüberflutung
00:22:26: und diese ständige Ablenkung, sage ich mal, durch Benachrichtigungen einfach auch erschöpfen,
00:22:32: die mentale Kapazität einfach auch so ein bisschen auslaugen lassen.
00:22:36: Und am Ende des Tages dann das zu führen, dass wir eine, ja ich sage mal, erhöhte Anfälligkeit
00:22:42: für eine dauerhafte psychische Erschöpfung einfach auch dann entwickeln.
00:22:45: Zu euch in die Klinik kommen natürlich auch Menschen, die tatsächlich beschreiben, ich
00:22:49: bin irgendwie, ich fühle mich abhängig von meinem Handy.
00:22:52: Die Range der Fälle, die euch so begegnen, begegnen euch nur die ganz schwierigen Fälle
00:22:57: oder ist es manchen gar nicht bewusst, dass sie möglicherweise abhängig sind von einem
00:23:01: Handy und das vorher gar nicht wussten?
00:23:03: Ja, das ist sehr bunt gemischt, muss man sagen.
00:23:05: Manchmal hat man wirklich die sehr schwer abhängigen, wo man dann wirklich eine sehr
00:23:10: ausführliche Anamnese dann auch anfertigt, wirklich den Händigebrauch so unter den Suchtmerkmalen
00:23:17: exploriert und dann einfach mit psychometrischen Testverfahren so ein Stück weit einfach auch
00:23:21: einmal guckt, wie schwer gerade ist diese Abhängigkeit.
00:23:24: Das ist sicherlich nochmal ein ganz zentraler Punkt, um dann natürlich ein individualisiertes
00:23:29: Hilfsprogramm dann einfach auch daraus abzuleiten.
00:23:31: Im Stationären, da machen wir relativ häufig die Erfahrung, dass Menschen die schon auch
00:23:36: an Depressionen, an einer Angststörung leiden, dass die in aller Regel auch mal nach ihrem
00:23:41: Smartphone Konsum befragt werden oder uns einfach auch im stationären Setting einfach
00:23:45: auffällt, die benutzen das Handy übermäßig häufig, können sich auch schwer davon lösen
00:23:50: und das dann so gesehen eine Begleitherausforderung ist, die wir dann einfach auch nochmal versuchen,
00:23:56: im Kontext stationärer Aufenthalte zu stabilisieren.
00:23:58: Wie geht man denn davor?
00:24:00: Also ich werde denen ja vermutlich nicht das Mobile einfach wegnehmen und sagen, das war
00:24:04: es jetzt für heute oder doch?
00:24:05: Nein, am Ende des Tages ist es immer ganz wichtig in solchen Gesprächen nicht verurteilend
00:24:09: aufzutreten, sondern eher wertschätzen dem Menschen gegenüber zu treten und einfach mal
00:24:15: so ein Stück weit zu schauen, wie geht der denn mit seinem Smartphone Konsum überhaupt
00:24:19: auch um und lässt sich im Prinzip in einem längeren Gespräch auch vielleicht eine Reduktions-
00:24:25: oder Abstinenzmotivation einfach auch ableiten.
00:24:28: Da gibt es unterschiedliche Fragetechniken, die man da anwenden kann.
00:24:32: Am Ende des Tages unterschiedliche Fertigkeiten und wir wollen natürlich auch ein hohes Maß
00:24:38: auch an Psychoeducation unseren Patientinnen und Patienten zukommen lassen.
00:24:42: Also wir wollen im Prinzip, dass jeder Patient, der eine solche Problematik beschreibt, so
00:24:49: ein bisschen Experte in diesem Problemkreis übermäßiges Smartphone-Abhängigkeit einfach
00:24:54: auch wird, um dann einen verantwortungsvolleren Umgang im Prinzip mit dem Smartphone dann
00:24:59: in letzter Instanz zu erlernen.
00:25:00: Wenn sich jetzt jemand ertappt fühlt beim hören, an wen kann man sich wenden, wenn
00:25:06: man glaubt, man könnte betroffen sein?
00:25:08: Ja, wir sind ja gerade sehr im Aufbau der Smartphone-Ambulanz, die wir kürzlich so ein
00:25:13: Stück weit gegründet haben und da kann man sich einfach an unsere Institutsambulanz
00:25:17: dann wenden und da können wir dann gerne entsprechend auch einen Termin vereinbaren,
00:25:22: um einfach mal zu schauen, ist dieser Handiconsum noch in einem vertretbaren Bereich, von ich
00:25:30: würde mal so sagen zwei bis drei Stunden oder maximal sollte das wirklich dann so diese
00:25:36: Zeiten wirklich auch haben oder sind wir da wirklich in einem pathologischen Bereich.
00:25:41: Aber und das möchte ich auch nochmal ganz klar differenzieren.
00:25:44: gibt also eine Unterscheidung zwischen der sogenannten passiven Nutzung und der aktiven
00:25:48: Nutzung. Also das ist nochmal so, die passive Nutzung beschreibt im Prinzip den Vorgang, wenn
00:25:53: ich versuche, mich über Handyinhalte ein Stück weit zu betäuben, abzulenken, einfach nur sinnlos
00:25:58: durchskrollen. Das führt schneller zu einer Abhängigkeitsproblematik als die sogenannte
00:26:02: aktive Nutzung. Ich kann das Handy ja durchaus auch sehr, sehr sinnvoll nutzen, beispielsweise
00:26:07: über unterschiedliche Tutorials, über Lernvideos, über im Prinzip Dokumentation. Das ist schon irgendwo
00:26:14: so eine sinnvolle Form der Nutzung, so wie ich finde. Und im Endeffekt ist da auch weniger
00:26:21: wahrscheinlich, ist dann diese Suchtmerkmale zu entwickeln.
00:26:24: Dafür ist es ja ganz gut, dass die meisten Handys einem ja sogar anzeigen, wie häufig man welche
00:26:29: App nutzt. Ich habe das jetzt natürlich in Vorbereitung auf dieses Gespräch nicht nur bei
00:26:32: mir selbst gemacht, ich habe es auch bei meinen Eltern gemacht und bei Freunden tatsächlich
00:26:35: mal einfach reingeguckt. Und da war zum Beispiel auch ganz spannend, bei mir sind es natürlich die
00:26:40: sozialen Medien, wo ich am häufigsten unterwegs bin und gerade TikTok ist was, wo man sich
00:26:43: schnell drin verliert. Können wir vielleicht gleich auch noch mal zu reden, warum das so ist?
00:26:46: Sehr gerne, ja.
00:26:47: Aber spannend war zum Beispiel jetzt bei meinen Eltern eher das Thema bei meiner Mutter beispielsweise,
00:26:52: die war einfach am Telefon. Also das Telefonieren war viel auf Google Maps zu sein. Das ist ja
00:26:57: wahrscheinlich das, was du als diese aktive Nutzung beschreibst, wo man jetzt sagen müsste,
00:27:00: gut, das ist jetzt zwar vielleicht auf der Bildschirmzeit gemessen, weil das Handy natürlich
00:27:03: aktiv genutzt wurde vielleicht zählt das mit, aber sollte jetzt nicht zu dem Problem gehören.
00:27:07: Genau. Es hatte eine gewisse Zielführung, muss man ja sagen. Man verfolgt ein gewisses Ziel.
00:27:12: Es hat einen gewissen Mehrwert, deshalb, da was du da bei deiner Mutter gerade beschreibst,
00:27:15: dass wir dich ein bisschen unproblematischer sehen.
00:27:18: Als bei mir mit TikTok.
00:27:19: TikTok, genau. Also das ist so die Plattform, da sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an,
00:27:23: wo wir ein massiv sucht erzeugendes Potenzial einfach auch sehen. Warum ist das so? Das sind ja
00:27:29: so diese Kurzvideos, die sehr eng aneinander geschaltet sind. Und das Problem da ist, dass wir
00:27:35: kaum über das Scrollen über TikTok Erinnerungen aufbauen. Und wenn wir keine Erinnerungen aufbauen,
00:27:40: dann haben wir häufig einen Verlust unseres Zeitgefühls. Und man hat interessante Studien
00:27:45: durchgeführt, wo man gemerkt hat, die meisten Smartphone-Users unterschätzen am ehesten
00:27:51: ihre Nutzungszeit beim Besuch von TikTok. Kann ich wirklich bestätigen. Also ich finde,
00:27:57: das ist Wahnsinn, wie man da schnell, man denkt, ich war ja nur kurz drauf. Und dann guckt man sich
00:28:01: das mal an auf dieser App, wo man sehen kann, wie lang man in der App war und ist dann doch erschrocken,
00:28:07: dass es dann irgendwie doch schon eine Stunde war, auf der man war. Und das ist ja jetzt nicht nur
00:28:10: TikTok, sondern Instagram hat ja auch die Funktion mit den Reels. Das ist ja quasi genau das gleiche
00:28:14: Prinzip. Und ich finde, das ist total gut, dass wir darüber gesprochen haben, weil danach wird
00:28:19: mir das viel bewusster, wo ich das jetzt nutze, weil ich jetzt einfach weiß, die App veräppelt mich
00:28:24: eigentlich gerade nur und trägst mich aus. - Absolut, sie macht vor allem eines. Sie sammelt Daten von dir
00:28:30: dann auch in dem Moment. Also aus deinem Verhalten, was du likest, wem du folgst, was du kommentierst
00:28:36: und was du speicherst, kann TikTok einen gewissen Algorithmus so gesehen auch definieren, um im
00:28:42: Prinzip künftige Verhaltensweisen von dir vorhersagen zu können. Und das ist natürlich sehr,
00:28:47: sehr interessant für die Werbeindustrie. Und es gibt so eine alte Weisheit aus meinem BWL-Studium
00:28:53: noch. Wenn du nicht für ein Produkt bezahlst, dann bist du letztlich in der Regel das Produkt und das
00:28:59: trifft auf Social Media ganz häufig zu, weil wir am Ende des Tages ja feststellen, das kostet ja
00:29:04: nichts. Und trotzdem sind die großen Anbieter sozialer Medienplattformen, so gesehen die reichsten
00:29:11: Unternehmen in der Wirtschaftsgeschichte geboren. - Jetzt ist das ja kein Zufall, dass das, was du
00:29:16: sagst, vor allen Dingen die Kanäle betrifft, wo sich im Jüngere tummeln. Wie können denn jetzt Eltern,
00:29:22: ihre Kinder davor schützen am besten, dass sie zu früh in so eine Falle tappen? - Eltern haben da
00:29:27: in meinen Augen einen ganz, ganz zentralen Stellenwert. Was Eltern so ein Stück weit zunächst
00:29:32: einmal unterschätzen, ist das Rollenmodell. Kinder beobachten ganz genau, wie viel eine Mutter,
00:29:38: ein Vater am Smartphone ist und imitieren ja in aller Regel einfach auch dieses Verhalten. Also,
00:29:43: das ist schon mal ein ganz wichtiger erster Punkt, den man so ein bisschen rausstellen muss. Und auf
00:29:49: der anderen Seite empfiehlt beispielsweise die WHO und auch der Berufsverband der amerikanischen
00:29:54: Pediatra, dass die Eltern schon die Zeit am Smartphone der Kinder sehr streng auch limitieren
00:30:01: sollten. Sehr, ich sag mal auf eine empathische Art und Weise, die Vor- und Nachteile der Smartphone-
00:30:06: Nutzung letztlich dem Kind darstellen sollten. Und ich denke, dass es am Ende auch noch mal
00:30:10: ein ganz zentraler Aspekt, ich sag mal sinnvolle Alternativen aufzeigen können, was denn besser
00:30:15: gemacht werden kann, zielführender ist, als den ganzen Tag am Smartphone zu verbringen, weil ein
00:30:20: nochmal, ich sage es nochmal gerne, ein kindliches Gehirn deutlich ehrgeneigt ist, eine Suchterkrankung
00:30:26: zu entwickeln, als ein Erwachsenes. - Ja, was mich am meisten im Vorgespräch beeindruckt hat,
00:30:30: war tatsächlich das Beispiel aus Silicon Valley, wo die Jugendlichen und Kinder tatsächlich am
00:30:36: wenigsten offenbar in den Social Apps unterwegs sind. - Ja, spannend. Also man hat sich mal irgendwo
00:30:40: gefragt, wo ist denn beispielsweise ein Smartphoneverbot in Schulen, vielleicht auch schon in
00:30:46: Kindergärten beginnend, am wirklich disziplitetesten durchgesetzt. Und dann ist man drauf gestoßen,
00:30:51: dass es so die ganze Area San Francisco Bay einfach auch ist, wo das durchgesetzt wird,
00:30:59: wo im Prinzip genau die ganzen Tag Designer sitzen, die die Funktionalität der Apps
00:31:06: tagtäglich bestimmen und die sich vermutlich oder ganz bestimmt sogar sehr bewusst darüber sind,
00:31:13: dass Suchterzeugende Elemente in diese Apps eingebaut sind, die vor allem dafür sorgen,
00:31:18: dass wir drei Dinge verfolgen. Einmal die maximale Bildschirmzeit, auf der anderen Seite das Wachstumsziel,
00:31:24: also dass ich meine Nutzung nicht nur selber für mich beanspruche, sondern das auch sehr vielen
00:31:30: Freunden empfehle. Und das andere ist das sogenannte Monetarisierungsziel, also dass es
00:31:35: irgendwann auch mal möglich ist, mein mutmaßliches Kaufverhalten zu modellieren und dann am Ende
00:31:39: des Tages einen meistbietenden zu verkaufen, weil personalisierte Werbung ist da das Stichwort,
00:31:45: natürlich ein unheimlicher Umsatzfaktor für diese Unternehmen einfach auch ist. - Es braucht
00:31:49: also mehr Aufklärung, glaube ich, vor allen Dingen, wo kann die am besten stattfinden im
00:31:53: Elternhaus und wo noch? - Ich würde vielleicht sogar noch eine Spur weiter anfangen. Ich glaube
00:31:59: erst mal, dass diesen Unternehmen auch bewusst sein muss, dass ein gewisse moralische Verpflichtung
00:32:04: ihnen einfach auch zukommt. Und es gibt schon auch viele Bemühungen, dass dieses App Design
00:32:10: einfach auch ethischer werden soll. Die Unternehmen machen letztlich interne Forschung und können
00:32:19: sehr gut mittlerweile vorhersehen, wie unser Verhalten modulierbar ist. Sie lassen es aber
00:32:25: kaum noch nach außen gehen. Das ist ein Stück weit so eine Blackbox, die da entstanden ist. Und
00:32:29: immer da, wo Unternehmen sich selbst regulieren können, muss man vielleicht sogar auch über
00:32:34: politische Regularien irgendwo auch nachdenken, wird beispielsweise irgendwo dieses infinite Scrawling,
00:32:40: also dieses dauerhafte Scrawling durch die sozialen Netzwerke, wird das vielleicht irgendwann mal
00:32:45: eingeschränkt. Das halte ich für einen ganz zentralen Punkt. Oder wie ist das mit der Altersverifizierung?
00:32:49: Man hat nachgewiesen, dass vor allem in Amerika, gerade in jüngeren Generationen, seit 2010,
00:32:56: also seit Penetration, so gesehen des iPhones auf den amerikanischen Markt, psychische Erkrankungen,
00:33:01: wie Depressionen, wie Angststörungen, wie Suizidalesverhalten und wie auch Selbstschädigungen massiv
00:33:05: zugenommen haben. Das ist nochmal ein ganz wichtiger Punkt, der im Prinzip auch vom politischen
00:33:10: Interesse sein sollte. Aber und das sehe ich auch, dass das, was wir gerade besprochen haben,
00:33:16: Eltern da einen ganz zentralen Stellenwert haben, im Prinzip Verantwortung für das Medienverhalten
00:33:22: der Kinder zu übernehmen und natürlich auch Erwachsene einfach sich auch über Educationsmaßnahmen
00:33:28: natürlich auch darüber bewusst sein sollten, so viele Vorteile. Und wir wollen die digitalen Medien
00:33:33: ja auch nicht verteufeln. Aber so viele Vorteile, wie es das auch hat, am Ende des Tages,
00:33:38: bilden es auch zahlreiche Risiken. Genau, wir kommen nicht mehr ohne aus. Wie siehst du das?
00:33:42: Müssen Schulen nicht vielleicht auch aufklären? Ja, ich denke, das ist so zweigleisig zu sehen.
00:33:48: Man könnte jetzt natürlich argumentieren, dass ein Lehrer vielleicht einfach medienpädagogisch so
00:33:54: ein wenig vielleicht auch tiefer in der Materie ist, um Kinder da adäquat zu schulen. Das kann
00:34:03: schon so sein oder dass er auch vielleicht auch noch mal eine andere Autorität besitzt. Ich glaube
00:34:07: aber, dass es gerade die Eltern sind, weil ich denke, dass Eltern den oder diejenigen Kinder ja den
00:34:14: ganzen Tag im Prinzip in der Obhut haben, auch nach der Schule so ein bisschen das Medienverhalten
00:34:18: ein bisschen reflektieren können. Und ich da so ein bisschen sehe, dass das der entscheidende Rehebel
00:34:22: ist. Aber das muss ich ja nicht unbedingt, ich sage mal, in der Frage auflösen, wer ist jetzt
00:34:27: wichtiger? Ich glaube einfach, dass eine gute Kooperation wichtig ist. Aber was man insgesamt
00:34:31: sagen kann, ist, dass sich gezeigt hat nach anfänglicher Euphorie, dass ein übermäßiger
00:34:38: Einsatz digitaler Medien auch im Lernunterricht nicht wirklich zu den gewünschten Ergebnissen
00:34:42: geführt hat. Also man eher das gerade wieder so ein bisschen versucht, runter zu regulieren. Es gab
00:34:47: interessante Studien, die gezeigt haben, je mehr Smartphone-Einsatz und je mehr digitaler Medien
00:34:53: Einsatz im Unterricht sich in unterschiedlichen Ländern abgebildet hat, desto mehr ist die
00:34:58: Lernleistung teilweise unter den Schülerinnen und Schülern nach unten gegangen. Da können wir
00:35:02: so ein bisschen anknüpfen, du hast das politisch ja auch schon angesprochen. Das ging letztes Jahr
00:35:06: ja so, in den letzten Jahres durch die Medien, dass Australien jetzt ja quasi plant oder vielleicht
00:35:11: schon durchgesetzt hat, dass Kinder und Jugendliche unter 16 keine sozialen Medien mehr nutzen sollen
00:35:15: oder die Apps, die diese sozialen Medien eben bestücken, sage ich mal. Wie stehst du dazu oder
00:35:21: siehst du, dass das in Deutschland vielleicht auch irgendwann kommen könnte? Ich finde das
00:35:24: ein sehr interessanten und sehr lobenswerten Ansatz, muss ich sagen, weil wenn wir jetzt ein
00:35:28: Stück weit aus der Wissenschaft transferieren, ist ja davon auszugehen, dass gerade psychische
00:35:33: Erkrankungen wie Anstörung, Depressionserkrankungen dadurch potentiell gesenkt werden können.
00:35:39: Ich habe mich aber kürzlich mit einer Lehrerin unterhalten, die auch so ein Stück weit sagte,
00:35:44: na ja, am Ende des Tages finden Schülerinnen und Schüler immer auch einen Weg, diese digitalen
00:35:48: Medien irgendwo auch zu nutzen, wenn sie das wollen. Und ich glaube, wenn wir eine sehr
00:35:53: strengen Altersverifizierungsprozess in die sehr gängigen sozialen Medien einbauen,
00:35:57: natürlich auch eine gewisse Gefahr dahingehend besteht, dass dann eher in die noch schlechter
00:36:03: regulierten und gegebenenfalls dann noch schwierigeren sozialen Medien ausgewichen wird,
00:36:10: wovon am Ende des Tages dann auch nicht oder keiner, sage ich mal, gewonnen hat. Ja, also dann eher
00:36:14: die Medien oder die sozialen Apps, die es auch schon gibt, sicherer machen und dann vielleicht
00:36:19: da Aufklärung mehr betreiben für die jüngere Generation. Ja, genau, das ist so ein wichtiger
00:36:24: Punkt, denke ich, und da gibt es auch einige Bemühungen. Gibt es zum Beispiel ein neues Amerikaner,
00:36:28: der selber früher auch in der Social-Media-Unternehmung gearbeitet hat. Tristan Harris heißt ja, der das
00:36:34: sehr nach vorne gebracht hat. Also einfach die Unternehmen so ein Stück weit dazu zu animieren,
00:36:39: ihr App-Design, ich sage mal, am Ende des Tages ethisch hat zugesteilen. Wie schätzt du denn
00:36:43: generell das so ein? Wie wird sich das entwickeln in Zukunft? Weil also die Medien werden ja eher
00:36:48: mehr und sie nehmen noch mehr Raum in unserem Alltag ein. Wir kommen ja eigentlich nicht mehr
00:36:52: davon weg und es ist ja auch praktisch in vielen Dingen. Also ich meine, es steckt unser ganzes
00:36:56: Leben in diesen Geräten mit Bank, mit Navigationssystem, mit Kontakten. Ich weiß gar nicht alles
00:37:04: eigentlich. Ich glaube, wir können auch nicht mehr wirklich ganz ohne, das wird sich nicht zurückdrehen
00:37:08: lassen, will auch keiner. Mir geht gar nicht eigentlich nur, wie können wir das jetzt irgendwie
00:37:13: trotzdem so kontrolliert haben, dass nicht auf der anderen Seite die psychischen und auch physischen
00:37:17: Gesundheit, nicht gesundheiten Erkrankungen noch davon quasi zunehmen? Also ich befürchte,
00:37:22: dass die Smartphone-Zeit weiterhin noch ansteigen wird. Also man muss sich folgendes vergegenwärtigen.
00:37:27: Wir haben aktuell in Deutschland eine durchschnittliche Smartphone Bildschirmzeit von 3,5 Stunden.
00:37:32: Interessant ist aber, dass sie alleine in den letzten drei Jahren um eine Stunde gewachsen ist
00:37:37: und das hängt natürlich ganz entscheidend mit den Dingen zusammen, die du gerade ansprichst. Also
00:37:40: dass unser Alltag immer mehr einfach auch digitalisiert wird. Und ich denke natürlich auch,
00:37:47: wenn jetzt vor allem breit Basis dann einfach auch nochmal 5G in Deutschland implementiert wird,
00:37:54: dann ist es am Ende des Tages so, dass die Bildschirmzeit eher dann nochmal einfach auch
00:37:59: zunehmen wird. Und ich denke, dass an der anderen Stelle ist nochmal wichtig, es anzupacken. Also
00:38:04: durchaus nochmal in Informationsmaßnahmen, vielleicht auch in Ambulanzen, wie wir eine
00:38:09: geschaffen haben, einfach nochmal Aufklärungsarbeit zu leisten. Und wie du auch richtig sagst,
00:38:14: Anja nicht unbedingt den Smartphone-Konsum komplett so einzudämmen oder eine komplette
00:38:20: Absinenz zu erzielen. Einfach aber einen bewussteren und ökonomischen Umgang damit zu schaffen. Denn
00:38:25: das kenne ich auch noch so ein Stück weit als Begriff aus der Gesundheitsökonomie. Es entstehen
00:38:32: uns Opportunitätskosten, so will ich mal sagen. Also in dem Moment, wo wir lange das Smartphone
00:38:36: benutzen, könnten wir auch sinnvollere Dinge vielleicht anstelle dessen tun. Und das sollten
00:38:40: wir vielleicht noch mal kritischer für uns einfach auch langfristig reflektieren und da so ein
00:38:43: Stück weit unsere Schlüsse raus ableiten, so würde ich mal sagen. Jetzt müssen wir eigentlich
00:38:46: nochmal so ein bisschen dazu kommen. Was kann ich denn jetzt aktiv schon dafür tun, dass es gar nicht
00:38:51: so schlimm wird vielleicht? Also wir haben schon über diese Möglichkeit gesprochen, dass ich meine
00:38:56: App-Nutzungszeit einschränken kann. Ist das zum Beispiel eine gute Möglichkeit? Grundsätzlich gibt
00:39:01: es natürlich ganz viele Maßnahmen, die ich für mich in der Alltagsgestaltung treffen kann, um
00:39:05: meine Smartphone oder mein Smartphone Gebrauch besser zu kontrollieren. Auf der einen Seite,
00:39:10: du sprachst einen ganz wichtigen Punkt an. Das ist zunächst einmal das Tracking meiner Handyzeit.
00:39:14: Das ist zum Beispiel das Digital Wellbeing Programm bei Android oder die Screentime bei iOS. Also das
00:39:20: ist sicherlich noch erstmal ein ganz wichtiger Anfang. Apps lehrräumen. Das ist glaube ich auch
00:39:25: noch mal wichtig. Also auf jedem Display sollte jeder mal irgendwo auch schauen, wie sinnig sind
00:39:30: die Apps, die ich da eigentlich noch installiert habe. Dann ganz wichtig, ich sage mal die Push-Benachrichtigung
00:39:35: auszuschalten. Und ich glaube im Vorgespräch hatten wir es auch schon mal gesagt, hat sich
00:39:39: interessanterweise gezeigt, dass in dem Moment, wo wir auf den Graumodus schalten, also keine
00:39:44: ja verfahrbestotzenen Videos uns mehr anschauen, Social Media zwangsläufig für uns uninteressanter
00:39:51: wird. Was durchaus auch nochmal wichtig sein kann für den ein oder anderen ist die Installation
00:39:56: sogenannte Digital Detox Apps. Also da gibt es beispielsweise Anwendungen wie Forests oder
00:40:02: Watchtime, die da sehr sinnvoll einfach auch sein können. Aber und da will ich auch noch mal so
00:40:06: ein bisschen drauf hinaus auch so ein bisschen sein Verhalten zu steuern. Wir hatten ja gerade
00:40:09: gesagt, 30 Prozent der Konzentration geht uns verloren, wenn wir das Handy einfach nur auf dem
00:40:14: Schreibtisch liegen lassen. Das gilt so ein bisschen für unsere Arbeitswelt. Aber ich würde auch immer
00:40:18: empfehlen, spätestens zwei Stunden vor dem Schlafen gehen, das Smartphone aus dem Schlafzimmer zu
00:40:23: entfernen. Einfach aufgrund dieser Blaulichtbelastung, die mich am Ende des Tages auch schwerer
00:40:28: einschlafen lässt. So muss man einfach sagen. Und weil sich einfach auch gezeigt hat, dass wir
00:40:33: schneller in die erholsamen Schlafstadien kommen, wenn unser Smartphone nicht im Schlafzimmer
00:40:39: vorhanden ist. Ja, 30 Prozent schockiert mich tatsächlich endlicherweise immer noch. Ich glaube,
00:40:43: ich werde das dann ab jetzt in der Tasche lassen. Zumindest das private, nicht das berufliche Handy.
00:40:48: Ihr ist es tatsächlich schwergefallen. Ich mache ja immer so ein bisschen die Kategorie Mythos oder
00:40:52: Fakt. Und tatsächlich finde ich, sind wir doch sehr aufgeklärt, was unseren Handykonsum und
00:40:57: den Gebrauch angeht, weil wir alle tun das. Und man findet gar nicht so viele Mythen. Das einzige,
00:41:02: und das ist in Teilen auch schon ein bisschen aufgeklärt worden, wäre Mythos oder Fakt. Der Check.
00:41:09: Handysucht betrifft nur junge Menschen. Ist ein Mythos, oder? Ja, das würde ich als Mythos beschreiben.
00:41:16: Also ich denke, wir können da so verbleiben, dass wir feststellen, junge Menschen sind besonders
00:41:20: gefährdet, gerade in der Altersklasse bis zum Alter von 21 aus den unterschiedlichen Gründen,
00:41:25: die wir dargestellt haben. Aber am Ende des Tages ist es ein generationsübergreifendes Problem,
00:41:30: oder ich würde vielmehr sagen, eine generationsübergreifende Herausforderung. Dann würde ich doch sagen,
00:41:34: Félia, lassen wir mal die anderen Fragen. Das ist immer gut, genau.
00:41:37: Nachgefragt. Fragen aus der Community. Denn natürlich haben uns hier auch wieder Fragen von
00:41:44: unseren Zuhörerinnen bzw. auch auf unseren sozialen Medien erreicht. Da waren sie sinnvoll,
00:41:49: dass wir sie haben. Falten die auch nicht ab? Ne, genau. Da also immer gerne weiter uns zumindest
00:41:54: folgen. Da können die eure Bildschirmszeit reinstecken, würde ich sagen. Die Frage,
00:41:58: die hier als erstes gestellt wurde, haben wir tatsächlich schon so ein bisschen angerissen.
00:42:01: Da geht es um Dopamin tatsächlich. Macht denn dieser ganze Konsum und das ganze Dopamin,
00:42:06: was ja dadurch ausgeschüttet wird, uns tatsächlich irgendwann vielleicht stumpft,
00:42:10: dass wir eigentlich gar nicht mehr Dopamin so richtig davon profitieren können, wenn es
00:42:14: ausgeschüttet wird, stumpft uns das ab irgendwann? Spannende Frage. Also da würde ich einfach sagen,
00:42:18: es ist nicht davon auszugehen, dass ein übermäßiger Handikonsum das Dopaminsystem
00:42:24: zerstört. Aber ich würde sagen, es überreizt ist und es dysfunktionalisiert ist. Das ist
00:42:30: sicherlich ein wichtiger Punkt. Und da, wo wir einfach auch schon einen, ja, ich sage mal,
00:42:34: ausreichenden Dopaminausstoß am Tag für uns empfunden haben, fällt es uns schwerer,
00:42:38: uns für andere Dinge zu motivieren, die vielleicht einen Dopaminausstoß bewirken,
00:42:43: der für unser Leben einfach auch Ziel führen hat. Schließt da mal an, gibt es gutes Dopamin
00:42:47: und böses Dopamin? Es gibt gutes und böses Dopamin, so würde ich schon sagen. Ich würde
00:42:51: wirklich sagen, oder ich sage mal, eher einfaches und schwerer zu erlangenes Dopamin. Also das
00:42:57: über die Smartphone-Nutzung ist sicherlich das einfache Dopamin, wenn ich jetzt aber in einer
00:43:03: Klausurvorbereitung bin und am Ende des Tages mich dazu motivieren möchte, um dann langfristig
00:43:07: mein Examen in den Händen zu halten, dann ist es sicherlich das gute Dopamin, was ich bei meiner
00:43:10: Zeugnisübergabe bekomme. Gleiches gilt natürlich, wenn ich mich sportlich regelmäßig aktiviere,
00:43:15: wenn ich mich auch immer dazu anhalte, soziale Kontakte zu pflegen, das würde ich dann wirklich
00:43:20: als das Gute und das vielleicht auch erstrehmenswerte Dopamin dann in dem Kontext bezeichnen.
00:43:24: Wir brauchen es für die Motivation. Ja, auf jeden Fall. Die zweite Frage ist, warum erkennen
00:43:29: denn viele Menschen vielleicht auch gar nicht, dass sie ein problematisches Verhalten im Konsum
00:43:33: mit ihrem Smartphone haben? Woran liegt das? Ich glaube, weil wir einfach mittlerweile viel zu sehr
00:43:38: das Smartphone in so ein Alltag integriert haben. Also das ständige Dopamin, das ständige Wischen dann
00:43:44: im Prinzip auch noch mal dieses ständige Amhendesign, also die Nutzungsweise, die so auf den Prinzipien
00:43:52: der sogenannten Gamification beruhen, die halten uns in der Nutzung und lassen uns dann auch nur
00:43:57: schwer, ich sage mal, Kritik dafür empfinden. Und auf der anderen Seite muss man ja auch sagen,
00:44:02: es sind ja dann auch am Ende des Tages die Gewohnheiten, die uns zur Nutzung treiben. Also wenn
00:44:07: ich beispielsweise eine S-Bahn oder ein Zug betrete, so ist es doch sicherlich so, dass man
00:44:13: mittlerweile das Gefühl hat, 75 Prozent der Menschen, die dort sitzen, die schauen nicht mehr
00:44:16: aus dem Fenster, die schauen auf ihr Smartphone, auch wenn noch so eine schöne Landschaft an ihnen
00:44:20: vorbei fliegt. Also das ist ja mittlerweile einfach auch eine Gewohnheit geworden an speziellen
00:44:25: Orten, wie beispielsweise den Transportmitteln das Handy zu benutzen. Ja, da kommt man sich schon
00:44:30: komisch vor, weil die einzige Person, dass sie nicht gerade aufs Handy guckt, muss ich sagen. Das ist
00:44:33: man ja schon so dieser Gruppenzwang, dass man denkt, jetzt muss ich das aber auch ausziehen,
00:44:36: weil sonst sehe ich ja ganz komisch aus dem anderen, die mich aber wahrscheinlich gar nicht sehen,
00:44:40: weil sie auf ihr Handy guckt. Absolut. Okay, letzte Frage. Warum ist denn Mediensucht bei Menschen
00:44:45: mit ADHS so ausgeprägt? Also wenn sie das überhaupt ist, das ist jetzt mal so die Annahme von der
00:44:50: Person, die uns das geschickt hat. Und wie kann man in dieser Kombination damit am besten umgehen?
00:44:54: Ist eine sehr spezielle Frage, aber es ist in der Wissenschaft wirklich so, dass ich bewahrheitet
00:45:00: hat, dass ADHS-Patienten deutlich häufiger eine Smartphone-Abhängigkeit entwickeln. Und warum
00:45:07: ist das so? Da muss man sich so ein Stück weit das Störungsbild einmal der ADHS-Vergegenwertigen
00:45:11: diese Hilfe suchenden. Ich will sie gar nicht unbedingt Patienten leiden, vor allem unter einer
00:45:17: vermehrten Impulsivität. Und das verführt natürlich dazu, digitale Medien einfach auch zu
00:45:21: nutzen. Leiden in der Regel unter einer reduzierten Konzentrationsspanne. Das bedient natürlich
00:45:27: eine Plattform wie TikTok optimal. Und sie leiden häufig auch darunter, so häufiger mal so die
00:45:34: schnelle Belohnung zu suchen. Und das haben wir ja gerade festgestellt, ist ein häufiges Phänomen,
00:45:37: was mit der übermäßigen Social Media z.B. auch einhergeht. Muss man da dann anders umgehen,
00:45:43: andere Therapiewege suchen als bei Menschen ohne ADHS? Oder ist das ähnlich? Ich würde das
00:45:48: schon relativ ähnlich gestalten. Ich denke, da müssen wir jetzt erstmal sagen, dass natürlich
00:45:53: die leitliniengerechten Therapiewege der ADHS-Krankungen sicherlich erst mal bedient werden
00:45:59: müssen. Und dann natürlich auch sekundär geschaut werden muss, wie schaffe ich über beispielsweise
00:46:06: die erlernungsspezifische Schafffähigkeiten. Unter anderem gibt es da ein sogenanntes
00:46:10: DBT-Konzept, was da sehr hilfreich sein kann, Fertigkeiten, meinen Handikonsum besser zu modulieren,
00:46:15: zu stabilisieren, zu kontrollieren. Und muss mir natürlich auch als ADHS-Betroffener darüber
00:46:20: im Klaren sein, dass ich eine höhere Anfälligkeit habe, eine solche Sucht wirklich auch zu entwickeln.
00:46:25: Vielen Dank. Das waren die Fragen nach unserer Community. Genau. Ich habe noch eine Sache,
00:46:29: die haben wir tatsächlich überhaupt noch nicht angesprochen. Das ist die Nomophobie. Für die,
00:46:35: die jetzt nicht wissen, was das heißt. Das ist die Angst, dass ich jetzt keinen Zugriff auf
00:46:38: mein Mobilfond habe, weil ich es möglicherweise zu Hause vergessen habe oder liegen gelassen habe,
00:46:43: es geklaut wurde, was auch immer. Mir persönlich passiert das circa einmal im Jahr öfter nicht.
00:46:48: Würde ich sagen, dass ich mein Handy zu Hause liegen lasse und merke dann im Laufe des Tages,
00:46:53: dass ich mich wirklich, wirklich beherrschen muss, weil ich so ein katastrophisierendes
00:46:57: Denken kriege, oh Gott, wer könnte mich jetzt erreichen wollen? Das habe ich jetzt alles verpasst
00:47:02: und muss mich da wirklich ein bisschen zusammennehmen. Ich würde aber, und das habe ich ja im
00:47:06: Vorfeld gesagt, nicht denken, dass ich süchtig bin. Ich habe das auch im Griff, aber trotzdem würde
00:47:11: ich gerne wissen, gibt es einen Tipp für diesen Fall. Also wie entspanne ich mich und was sage ich mir,
00:47:16: damit ich weiß, ich werde diesen Tag auch ohne Handy überleben und die Welt dreht sich weiter.
00:47:21: Also das geht ja erstmal beim Endkatastrophisieren los. Da ist es ja wirklich so, dass ja erstmal
00:47:28: nicht so befürchten ist, dass jetzt irgendwo relevante Lebensveränderungen bei einem Tag
00:47:33: Handyabstinenz, sage ich mal, auch entstehen. Deshalb sind digital Detox-Phasen einfach auch so
00:47:38: entscheidend und wir können natürlich über beispielsweise Achtsamkeit, Trainings, unterschiedliche
00:47:43: Anwendungen schon dafür sorgen, dass unser Stresslevel im Allgemeinen ein Stück weit sich auch
00:47:47: reduzieren kann. Aber du sprichst einen ganz zentralen Punkt auch gerade an. Also es gab mal,
00:47:53: da habe ich einen wissenschaftlichen Artikel gelesen, da wurde entsprechend nachgewiesen,
00:47:57: dass gerade bei Kindern, denen das Smartphone entnommen wurde oder die ihr Smartphone verloren
00:48:02: haben, der emotional, die emotionale Anteilnahme ähnlich einer Nahtode-Erfahrung ist. Da kann
00:48:08: man mal letztlich sehen, welche Ausmaße mittlerweile so die Handynutzung angenommen hat, vor allem
00:48:14: dann halt einfach auch wieder für die jüngeren Bevölkerungsgruppen und das muss natürlich
00:48:18: dann irgendwo auch als, ja, ich will mal sagen, besorgnis-erregend interpretiert werden. Aber gut,
00:48:22: dass du die Frage noch stellst, das war quasi jetzt deine Frage noch aus der Community. Das
00:48:25: muss sich unbedingt klären. Wichtig. Total. Weil fürs nächste Mal würde ich sagen, weiß ich ungefähr,
00:48:30: wie ich damit möglicherweise umgehen kann. So viel zu den guten Vorsätzen. Ich würde meine
00:48:36: Gegenfrage stellen, glaubt ihr, dass es vielleicht aber auch die Reizüberflutung ist, die in den
00:48:40: sozialen Medien erfahren wird, dass es in Deutschland ja seit Jahren auch eine zunehmende
00:48:47: Beliebtheit von Podcasts gibt. Dass das vielleicht nochmal dieses Modell ist. Ich informiere mich
00:48:52: eher in einem Audioformat und nehme vielleicht eher nochmal was Lehrreiches mit, dass ich mich
00:48:56: schnell berieseln lasse. Genau, du hast halt nicht dieses Problem, dass du irgendwo deine Augen wieder
00:49:00: drauf richten musst, irgendeinen Bildschirm, sondern du hast das Gefühl, du kannst dich so
00:49:03: nebenbei berieseln. Genau, das ist ja das klassische nebenbei-Medium der Podcast, das ist so...
00:49:07: Absolut. Alles, ich kann noch dabei putzen oder ich kann noch vielleicht Auto fahren oder was weiß
00:49:13: ich joggen. Ich mach ja eigentlich, also ich glaube, es gibt sehr wenige Menschen, die wirklich nur
00:49:17: gezielt einen Podcast hören, also sich quasi vor eine weiße Wand setzen und sagen, ich höre mir
00:49:22: das jetzt an. Das sehe ich auch so und deshalb auch ganz großes Komplimente auch an euer Format. Also
00:49:28: ich habe mehrere Folgen einfach auch gehört und muss sagen, dass die Kolleginnen und Kollegen ja
00:49:32: aus ihren Fachgebieten einfach auch immer sehr spannende Themen irgendwo auch eingebracht haben,
00:49:36: die ich als sehr Lehrerich empfunden habe, wo ich viel heraus mitgenommen habe. Versuchen wir
00:49:39: dieses aktive Medienverhalten zu befriedigen, würde ich sagen. Am Ende des Tages ist das so,
00:49:45: vielleicht ja. Fazit, man lernt schlaue Sachen bei uns, aber nur weil wir auch ständig dazu lernen,
00:49:50: nämlich heute zum Beispiel. Ich glaube, wir haben ganz viel für unser persönliches Nutzungsverhalten
00:49:55: mitgenommen. Ich selbst werde jetzt für dieses Jahr mein Smartphone-Konsum etwas unter Beobachtung
00:50:01: stellen, das Handy, das Arbeitshandy nicht, aber das private zumindest in der Arbeitstasche lassen.
00:50:07: Vielen Dank, Benedikt, für diesen Hinweis. Und vielen Dank dir natürlich auch für die vielen
00:50:11: spannenden Informationen rund um das Thema Sucht, insbesondere Handysucht. Vielleicht könnt
00:50:17: ihr aus der heutigen Folge ja auch was für eure guten Vorsätze für dieses Jahr nehmen, damit es
00:50:22: dieses Mal dann auch mit dem Durchhalten klappt. Und das muss auch nicht an den Januar gebunden sein,
00:50:27: man kann das ganzjährig immer wieder versuchen, gute Vorsätze verjähren nämlich nicht. In
00:50:33: unserer nächsten Folge haben wir dann Dr. Nina Maniolo bei uns zu Gast. Die ist uns mit Blick auf
00:50:39: das Thema Hauterkrankungen aufgefallen hier am OKM. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit haben
00:50:45: viele Probleme mit trockener und juckender Haut. Und woher das eigentlich kommt und was man dagegen
00:50:49: tun kann, darüber wollen wir dann im Februar mit ihr, mit Nina Maniolo sprechen. Bis dahin freuen
00:50:56: wir uns, wenn ihr uns abonniert und auch auf unseren Social Media Kanälen folgt. Keine Sorge,
00:51:01: bei uns müsst ihr nur einmal am Tag reinschauen, aber das bestimmt und schreibt uns auch gerne,
00:51:06: wenn ihr Themenvorschläge, Anmerkungen oder Fragen habt. Wir freuen uns nämlich über euren
00:51:10: Input. Wie ihr uns erreichen könnt, gibt es unten in unseren Show Notes zum Nachlesen. Also kommt
00:51:17: gesund in dieses gute neue Jahr und bleibt es auch gesund, nämlich bis demnächst. Tschüss.
00:51:23: Tschüss.
00:51:24: [Musik]
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