Schlaf gut! Von Melatonin bis Schäfchenzählen - Was wirklich hilft
Shownotes
Schlaf ist die beste Medizin! Diesen Spruch haben wir bestimmt alle schon einmal gehört. Was aber, wenn der Schlaf selbst das Problem ist und man einfach nicht gut durch die Nacht kommt? Mit unserem Schlafmediziner Prof. Matthias Boentert, Oberarzt an der Klinik für Neurologie am UKM und Leiter der Neurologie am UKM-Marienhospital in Steinfurt, gehen wir dem Thema auf den Grund und beschäftigen uns mit möglichen Ursachen für schlechten Schlaf. Auch die verschiedenen Chronotypen und Schlafphasen lassen wir uns genauer erklären. Außerdem beantworten wir die spannende Frage, ob Frühaufsteherinnen (Lerchen) eigentlich gesünder leben als Langschläferinnen (Eulen) und warum sogar heiße Milch mit Honig der Schlüssel zum wohligen Einschlafen verhelfen kann. Ihr wollt noch mehr zum Thema wissen? Hier findet ihr weitere inhaltliche Empfehlungen von Prof. Matthias Boentert:
- DGSM, Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin
- www.schlafgestoert.de: Informationen zum Thema Schlafstörungen/Schlafmedizin
- Schlafprobleme und Schlafstörungen (Insomnie) (gesundheitsinformation.de), Website des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
- Home - letsleep; Website des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung GmbH, Koblenz
- Über Schlafen · Dlf Nova (deutschlandfunknova.de), Podcast über das Thema Schlaf
- Aufzählungs-TextSchlaf gut! Tipps und Tricks · ARD Audiothek
Ihr habt Anmerkungen, Fragen oder Themenvorschläge für unsere nächsten Folgen? Dann schreibt uns eine Mail an podcast@ukmuenster.de oder auf unseren Social-Media-Kanälen (@ukmuenster).
Transkript anzeigen
00:00:00: Risiko und Nebenwirkung. Ein Podcast der Uniklinik Münster.
00:00:05: Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist. Bei mir persönlich war guter Schlaf in einigen
00:00:12: Phasen meines Lebens jedenfalls echt ein Problem. Gedanken Karussells, das berühmte
00:00:18: Over-Thinking, haben mich damals mitten in der Nacht wach gehalten und an einen Einschlafen
00:00:23: war gar nicht mehr zu denken. Ganz schlimm deswegen auch, weil ich nämlich eigentlich
00:00:27: früh auf Sterin von Haus aus bin und sich dann das Einschlafen oft auch echt so angefühlt hat,
00:00:32: wie lohnt sich nicht mehr? Wenn ich in diesen Zeiten auf den Wecker geguckt habe, wo der
00:00:37: Druck jetzt aber bitte endlich einschlafen zu müssen, noch viel größer. Inzwischen wird es
00:00:42: wieder besser. Ich gehöre aber immer noch natürlich zu den absoluten Early Birds und muss
00:00:47: entsprechend früh abends ins Bett. Mir geht es damit gut. Meine Umwelt findet das eher so mittel.
00:00:52: Schlechter Schlaf und ständige Mütigkeit sind insofern immer auch eine soziale Frage. Ich
00:00:58: stehe aber natürlich mit solchen Erfahrungen nicht ganz allein. Felia neben mir zum Beispiel
00:01:02: wendet auch Tipps und Tricks an, um sich selbst und ihren eher unberechenbaren Schlaf zu überlisten.
00:01:08: Schlaf ist nämlich irgendwie so eine Diva. Felia, was machst du so, um über und durch die Nacht
00:01:14: zu kommen? Ja, scheinbar nicht viel richtig ist, wie ich in unserem Vorgespräch schon erfahren
00:01:18: habe. Die Weckeruhr an der Decke, Einschlafen mit Podcast und nachts immer schön auf die Uhr
00:01:23: gucken. Wenn ich wach werde, also da gibt es schon so einige Dinge, die vermutlich nicht nur ich,
00:01:27: sondern ganz viele von unseren Zuhörenden beim Einschlafen falsch machen. Was genau da alles
00:01:32: zugehört und wie wir denn nun richtig schlafen, das erzählt uns hoffentlich heute unser Experte,
00:01:36: Professor Matthias Böntat. Er ist Neurologe und Schlafmediziner am UKM Marienhospital in
00:01:40: Steinfurt und arbeitet mit einem Bein auch weiter am UKM. Hallo Herr Professor Böntat,
00:01:45: schön, dass Sie heute unser Gast sind. Hallo, schön hier zu sein. Der Gast. Matthias Böntat ist
00:01:51: mein Name. Ich bin seit deutlich über 20 Jahren am UKM oder im Umfeld des UKM tätig, Erwachsene,
00:01:58: Neurologe und Schlafmediziner und habe viele Jahre im Schlaflabor gearbeitet und mit Patient*innen,
00:02:05: die ganz verschiedene Erkrankungen rund um den Schlaf herum hatten und hoffe, dass ich die
00:02:11: Fragen, die Sie haben und die so aus der Community gekommen sind, gut beantworten kann. Einfache
00:02:17: Frage ganz am Anfang. Wie definiert sich guter Schlaf? Was ist das? Da haben wir im Vorgespräch
00:02:22: schon über meine Theorie gesprochen, die da lautet, gut schläft der, der nicht darüber nachdenkt,
00:02:28: wie er schläft, der einfach sein Leben lebt und zurecht kommt und kein Problem hat. Darum gibt's
00:02:34: übrigens auch keine Fehler gerade. Es ging ja darum, nachts Fehler zu machen, die einen nur dazu
00:02:39: bringen können, dass man blöd schläft. Muss ja gar nicht so sein. Es gibt bestimmt Leute, die mit
00:02:45: diesen riesengroßen Leuchtioden von diesem Projektionswecker an der Decke ganz gut klar kommen
00:02:49: und sehen 2 Uhr 31 und einfach weiter schlafen können, sich stumpf umdrehen und den Rest der
00:02:58: Nacht schlafen. Das ist schon mal beruhigend. Also, Dinge, die nicht zum Problem wären, sind nicht
00:03:04: möglicherweise Fehler oder notwendigerweise Fehler. Und umgekehrt gesprochen, wie merke ich jetzt,
00:03:09: dass ich gut schlafe, indem ich nicht darüber nachdenke? Genau, man müsste ja schon sehr
00:03:14: wahrnehmungsgestört sein, wenn es einem nicht auffallen würde, dass man doch ein großes Problem
00:03:18: mit dem Schlaf hat. Also, das ist ja unwahrscheinlich, dass man seine eigene Möglichkeit überhaupt
00:03:23: nicht merkt oder dass man nicht mitkriegt, wenn man nachts stundenlang wach rumliegt. Also, von daher
00:03:28: kann man schon sagen, dass derjenige, der selbst vergessen an seinen Alltagsleben dahin gegeben
00:03:33: ist, so wirklich mal sagen, dass der wahrscheinlich eine ganz gute subjektive Schlafqualität erst
00:03:40: mal hat. Und es gibt ja jetzt aber auch andere Symptome, die dann mitschwingen. Also, woran merke
00:03:44: ich denn dann quasi, dass ich Schlafmangel habe? Gibt es da so eine bestimmte Stundenanzahl, dass
00:03:48: man sagen kann, okay, wenn man das nicht schläft, dann hat man Schlafmangel? Das mit der Möglichkeit
00:03:53: funktioniert ja nicht wie eine Akkustanzanzeige so über einen Tag, wo dann irgendwie nachmittags um
00:03:57: 16.45 Uhr plingend ist und 5 Ton kommt und ihn sagt, so, gleich ist die Ladung leer. So ist
00:04:05: das ja nicht, sondern es schwankt ja auch über den Tag. Wir sind ja alle einem Tag
00:04:09: Nachrotmus unterworfen, aber auch am Tag selbst, einem sogenannten Zirka-Dianrotmus. Alle kennen
00:04:16: von uns dieses Mittagstief, das im Übrigen gar nicht so viel mit dem Essen zu tun hat. Und da ist es
00:04:24: fast normal, dass viele Menschen sich dann eben müde fühlen und nachmittags geht es dann vielen
00:04:29: auch wieder besser und sie kommen gut zurecht oder andere Blüten dann erst abends auf,
00:04:33: zum Beispiel die Eulen, also die anders sind als Frau Wengenrot. Und das kann eben schwanken,
00:04:41: diese Wahrnehmung. Und wenn ich mittags müde bin, denke ich nicht automatisch, ich habe
00:04:44: auch nach zu wenig oder zu kurz geschlafen. Das heißt, diese Stundenanzahl, man kennt es ja irgendwie,
00:04:48: also ich habe das zumindest in seinem Kopf wahrscheinlich, du auch an ja acht Stunden Schlaf ist
00:04:52: perfekt. Ist das richtig? Da kann man nicht für jeden so sagen. Es gibt eine habituelle
00:04:58: Schlafdauer, eine gewohnheitsmäßige Schlafdauer, mit der jemand gut zurecht kommt. Und gewohnheitsmäßig
00:05:04: heißt, also soll heißen das, was er schlafen kann, wenn nicht irgendwelche sozialen Taktgeber wie
00:05:09: arbeiten müssen, zur Schule müssen oder so. Oder jeden Abend Party, gibt ja unterschiedliche
00:05:14: Taktgeber, wenn die einen nicht davon abhalten seine habituellen Schlafdauer nachzugehen.
00:05:19: Und ist das immer so über das ganze Leben verteilen?
00:05:21: Nee, das ändert sich über das ganze Leben. Als sie zum Beispiel drei Monate alt waren,
00:05:25: war ihre habituelle Schlafdauer sicher ganz schön lang. Und wenn wir beiden das Glück haben,
00:05:31: 89 zu werden, dann ist die habituelle Schlafdauer ein bisschen deutlich kürzer, die nimmt mit
00:05:36: höherem Alter eben ab und anders über den Tagquartal. Alte Menschen schlafen kürzer in der Nacht,
00:05:41: aber dafür einmal, zweimal am Tage. Das ändert sich eben ganz. Auch die Zeit, wo man abends
00:05:50: müde ist und das Bett geht, ändert sich. Wir haben beide Kinder, die so um die 20 sind,
00:05:54: die haben gerade eine krass verzögerte Schlafphase, so nennt man das. Die gehen spät ins Bett und
00:06:01: schlafen gerne, ja, also genau. Also nach Mitternacht wahrscheinlich habituell und schlafen dann
00:06:09: entsprechend lange. Und das ist auch eine Lebensphase. Es geht ganz vielen Jugendlichen so,
00:06:13: dass sie in der Zeit eben eine verzögerte Schlafphase haben. Das hat sicher biologische
00:06:17: Gründe, das hat auch soziale Gründe. Und das ändert sich dann im Leben wieder. durchaus auch
00:06:22: unter dem Einfluss sozialer Taktgeber. Was ja auch unter anderem der Grund ist, warum eigentlich
00:06:27: empfohlen ist, dass Schulkinder später eigentlich zu schul gehen müssen? Genau. Gibt es gute Daten
00:06:33: drüber, die ganz klar dafür sprechen, dass unsere Schulen zu früh anfangen, zumindest für Jugendliche.
00:06:39: Oder für ältere Kinder und Jugendliche. Grundschule geht wahrscheinlich sogar noch. Die Frage,
00:06:44: die ich noch da noch anschließen wollte, also vorhin noch mal zu der Stunde, ist einfach noch,
00:06:47: weil wir das auch besprochen hatten, diese Kurve, die es da ja gibt. Da gibt es ja Extreme. Und wenn
00:06:53: wir bei diesem 8-Stunden-Thema sind, das ist ja vielleicht so die Mitte der Kurve, sage ich mal.
00:06:58: Aber es gibt ja auch die Rennen. Das heißt, wenn ich mich an den Rennen befinde, dann bin ich trotzdem
00:07:01: noch in einem guten Rahmen. Wenn Sie zurechtkommen, das ist ja immer die Frage. Hat man überhaupt
00:07:06: ein Problem? Also gibt es einen Grund, sich in irgendeiner Weise krank zu fühlen. Und wer das
00:07:11: nicht tut oder nicht muss, der hat Glück und hat offenbar ein gutes Auskommen mit der Art und Weise,
00:07:17: wie er mit seinem Schlafbedürfnis gerade haushält. Das heißt, was sind da so die Grenzen? Genau. Es gibt
00:07:22: eine Normalverteilung in der Bevölkerung und die Mitte ist nicht bei 8 Stunden tatsächlich. Also
00:07:26: diese 8 Stunden, das ist so ein Schlafmütter, der bestimmt von einer unserer Großmütter in die
00:07:31: Welt gesetzt worden ist. Sondern die Mitte ist so bei 7, ein Viertel, 7, 1/2 Stunden ungefähr,
00:07:40: also nicht ganz so weit davon entfernt. Und dann verteilt sich das in der Normalverteilung nach
00:07:45: links und rechts. Und um die Mitte herum nennt man das Normaltyp, also der Schlaftyp oder der
00:07:51: Chronotyp. So ist eigentlich die Bezeichnung dafür. Der heißt dann Normaltyp. Und in dem Bereich so
00:07:57: zwischen 7 und 9, 9, 1/2 Stunden bewegen sich ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung, wenn man
00:08:04: anfragt. Und links und rechts davon jeweils sind dann eben die Frühtypen oder die Spätypen. Und
00:08:11: dann unterscheidet man auch noch extreme Frühtypen und extreme Spätypen. Ist man eigentlich im
00:08:16: Vorteil, wenn man wenig Schlaf braucht? Also das heißt ja von vielen Politik-Kerinnen, also
00:08:21: zum Beispiel Angela Merkel hieß es, dass sie extrem wenig Schlaf braucht. Ist man leistungsfähiger?
00:08:26: Hat dieses nicht auf der Regierungsbank nachgeholt. Ab und an mal, ein kurzer Power-Nap. Ich glaube,
00:08:36: dass wir in einer dochtenizieren, leistungsorientierten 24/7 Gesellschaft, in der sich ja auch wachmachende
00:08:43: Getränke extrem gut verkaufen und die angeblich Flügel verleihen. Glaube ich, dass wir alle den
00:08:51: Fehler machen, dass wir Menschen beneiden, die angeblich oder tatsächlich wenig Schlaf brauchen,
00:08:56: weil sie leistungsfähiger sind und einen sozialen oder beruflichen Selektionsvorteil haben,
00:09:02: sozusagen. Vielleicht ist es auch für die, die das nicht haben, eine willkommene Entschuldigung
00:09:06: zu sagen, ja mein Chronotyp erlaubt mir einfach nicht leistungsfähiger zu sein. Das kann ja auch
00:09:12: sein. Ist es denn so, dass im Schlaf nicht auch ganz viele Dinge passieren, die wichtig sind? Also
00:09:15: weswegen eigentlich Schlaf wichtig sein sollte, viel Schlaf zu haben? Ja, und also ständig eine
00:09:21: Schlafschuld einzugehen, also unter seinem eigentlichen habituellen Schlafbedürfnis,
00:09:25: mit dem man gut funktionieren kann, ständig da drunter zu bleiben, ist definitiv nicht gesund
00:09:31: und zieht sowohl psychische als auch potentiell relevante körperliche Folgeerkrankungen nach sich.
00:09:37: Einschließlich einer Lebenszeitverkürzung. Auch da gibt es große epidemiologische Studien drüber.
00:09:42: Wir haben vorhin schon das Thema Schlafphasen angesprochen. Wie gliedern die sich denn? Wir
00:09:46: hatten das ja schon mal, glaube ich, diesen Punkt, dass zu einer gewissen Uhrzeit man in einer bestimmten
00:09:50: Schlafphase, das ist vielleicht deswegen auch eher aufwacht oder das Gefühl hat man ist häufiger
00:09:54: wach. Was sind das denn für Schlafphasen, sage ich mal, vom Einschlafen bis zum Aufwachen,
00:09:57: die man so durchläuft? Also es ist nie so, dass bestimmte Schlafphasen zu bestimmten
00:10:02: Uhrzeiten auftreten, sondern jeder Mensch hat so seine Art wie die Schlafphasen hintereinander
00:10:07: ablaufen und auch von Nacht zu Nacht durchaus ein bisschen unterschiedlich. Das heißt eine Nacht
00:10:13: gleich nicht der anderen. Normalerweise ist es so, dass wir eben abends zu Bett gehen, ich sage mal
00:10:19: den Normaltyp so zwischen 22 und 24 Uhr und der durchläuft dann oder dessen Hirnaktivität,
00:10:27: sondern ich ist mal durchläuft verschiedene Phasen und zwar mehrfach hintereinander,
00:10:30: so dass es erst mal Schlafzyklen gibt. Ein Schlafzyklus ist ungefähr anderthalb Stunden
00:10:36: lang und ist gekennzeichnet durch Einschlafphase, Leichtschlafphase, Tiefschlafphase und Traumschlafphase.
00:10:44: In das schlafmedizinische Jagon übersetzt sind das die Schlafstatien 1, 2 und 3 und das Schlafstatium
00:10:52: REM. Diese Abwürzung REM bedeutet Rapid Eye Movement und diese Augenbewegungen unter
00:10:59: den geschlossenen Liedern sind eines der verschiedenen Kennzeichen, die der REM Schlaf eben hat. Das
00:11:06: ist die Schlafphase in der die Wahrscheinlichkeit, dass wir träumen im Allergrößten ist und das
00:11:11: ist eine ganz aktive, ganz aktives Schlafstatium, in dem unser Gehirn tatsächlich auch ganz aktiv
00:11:17: ist und was man am EEG an der Hinstromkurve erkennen kann, an diesen Augenbewegungen und
00:11:23: dann verschiedene anderen Dingen und im Traumschlaf träumen wir nicht nur, sondern dieser Traumschlaf
00:11:28: ist auch tatsächlich wichtig für die Verarbeitung von durchgemachten Erlebnissen, die nicht
00:11:34: notwendigerweise alle am Vortag gewesen sein müssen. Das werden auch nicht alle Erlebnisse vom
00:11:38: Vortag durchgekaut im REM Schlaf und der ist wichtig für die Konsolidierung, also für die
00:11:45: Verfestigung dessen, was wir lernen oder gelernt haben. Auch dafür ist der REM Schlaf ein ganz
00:11:51: großer Bedeutung und der Tiefschlaf, der mit der ganz langsamen EEG-Wellen macht und mit einer viel
00:12:00: geringeren Wahrscheinlichkeit mit Träumen einhergeht, der ist auch wichtig fürs Gedächtnis,
00:12:04: aber der ist vor allem eine Wachstums- und Ausrufphase, also weniger aktiv, sag ich mal.
00:12:10: Wie kann man beeinflussen, dass der Schlaf möglichst gut wird? Es gibt ja auch so äußere
00:12:13: Faktoren, wie Wärme im Zimmer, Hitze ist wahrscheinlich nicht besonders förderlich,
00:12:18: muss es dunkel sein zum Beispiel und manche stehen ja auch auf Socken an den Füßen?
00:12:23: Ja, der Letzteres ist eine Marotte natürlich, aber gut wenn die Füße kalt sind und einen das
00:12:29: vom Schlafen abhält, dann hat natürlich der Recht, dem es damit besser geht. Also da ist jeder
00:12:34: sich selbst der nächste. Aber es gibt schon so ein paar grundlegende Features, die eine gesunde
00:12:39: Schlafumgebung aufweisen sollte. Zum Beispiel sollte es dunkel sein, ja klar. Und zwar deshalb,
00:12:44: weil Licht über unsere Netzhaut ganz wesentlichen Einfluss auf unseren Schlaffach-Rhythmus nimmt
00:12:51: und den synchronisiert sozusagen. Es gab in den 60er Jahren eine Vielzahl von Experimenten mit
00:12:57: Freiwilligen, die sechs Wochen oder länger in absoluter Dunkelheit in einem Bunker in Bayern
00:13:02: gelebt haben und sich dort umfassend schlafmedizinisch und chronobiologisch haben untersuchen lassen.
00:13:08: Dabei ist herausgekommen, dass der innere Taktgeber in unserem Gehirn, unsere innere Uhr,
00:13:14: die in einem bestimmten Hirnkern liegt, der SCN heißt Nucleus suprachios maticus,
00:13:22: die ist eigentlich länger als 24 Stunden. Diese Uhr tickt im Schnitt so 24,7 Stunden,
00:13:28: sodass wenn wir keine Taktung von außen hätten, sich unsere Einschlafzeit jeden Tag ein kleines
00:13:34: bisschen nach hinten verschieben würde und wir einen freilaufenden Rhythmus bekämen,
00:13:38: den im übrigen vollblinde Menschen häufig haben. Großes soziales Problem. Das kann zu
00:13:46: einer Krankheit werden, das ist nämlich ein non 24 Rhythmus. Und die Fähigkeit Licht zu erkennen
00:13:53: sorgt dafür, dass in unserer Netzhaut gibt es Rezeptoren, die Licht erkennen, vor allem
00:13:59: blaues Licht und auf die Weise Einfluss nehmen auf die Ausschüttung von Melatonin, das ist ein
00:14:05: Hirn-Eigenes, körper-Eigenes Hormon, das wiederum Einfluss nimmt auf diesen SCN-Kern, der die
00:14:12: innere Uhr ist und darüber werden wir von diesem 24,7 Stunden Rhythmus hinsynchronisiert zum 24
00:14:21: Stunden Rhythmus, der durch hell und dunkel vorgegeben wird. Aber de facto ist er natürlich auch
00:14:26: nicht immer so, weil wir die Jahreszeiten haben. Darum schlafen Menschen bei uns anders als am Equator.
00:14:32: Die schlafen Menschen am Equator? Nein, die haben nicht so die Jahreszeiten wie wir. Also wir haben
00:14:36: im Winter ist die Helligkeit ja die Hellphase viel kürzer und wir gleichen das aus durch künstliches
00:14:42: Licht. Und das funktioniert aber genauso dann? Das funktioniert genauso. Okay und Wärme ist
00:14:48: dann auch wahrscheinlich eher nicht förderlich. Wärme wird ja nicht mit den Augen gesehen sozusagen
00:14:53: und hat keinen Einfluss auf Melatonin, sondern Wärme. Wenn es zu warm ist, kann der Körper
00:14:59: im Schlaf seine Körpertemperatur einfach nicht gut regulieren und man schwitzt dann das führt
00:15:06: zu einer Aktivierung des autonomen Nervensystems und da ist dem Schlaf eigentlich abträglich.
00:15:12: Darum ist es schon richtig, dass zu den Features eines guten Schlafauter zugehört hat, dass nicht
00:15:18: nur dunkel ist, sondern auch nicht zu warm und nicht zu kalt trivialerweise. Sie haben gerade schon mal
00:15:22: etwas gesagt, das Wort Melatonin, was ja so zu sagen das Zaubermittel ist, was wir derzeit überall
00:15:29: irgendwie angeboten kriegen, die Werbung suggeriert und damit funktioniert alles. Da gibt es von
00:15:33: Tabletten über Spray bis hin zu Weichgummis jede jährliche Darreichungsform. So heißt es wohl,
00:15:40: wie man das nehmen kann, wie gut ist Melatonin? Ist es ja Körpereigen einerseits, aber andererseits
00:15:47: soll ich es mir jetzt fremd zuführen. Ist das sinnvoll? Körpereigen suggeriert ist bestimmt
00:15:52: gesund. Das ist ja so das Problem. Also Melatonin ist ein Hormon der Zerbeldröse, die im Gehirn
00:15:59: sitzt und das eben unter Lichteinfluss unterdrückt wird und wenn es dunkel wird, geht das hoch und
00:16:06: stimmt den Körper auf Abend und Nacht und jetzt wird geschlafen rein. Es ist kein Schlafmittel,
00:16:13: wenn man sich das von außen zuführt. Es ist kein Hypnotikum, also kein Schlafauslösendes
00:16:19: oder Schlaf erzwingendes Medikament. Also man kann sich quasi nicht übertosieren, was das angeht,
00:16:23: sondern es ist eigentlich nur ein Chronotherapeutikum, so heißt es in der Medizin. Ein Medikament,
00:16:28: was zur Synchronisierung von Menschen mit ca. die arren Rhythmusstörungen gegeben wird. Das heißt,
00:16:34: wenn sie ein Jetlag haben, ist es kann es hilfreich sein, damit man in einer Zeit wieder einschlafen
00:16:41: kann, wo man eigentlich von dem Rhythmus her, indem man noch drin ist, wach sein müsste. Dann kann
00:16:47: man versuchen mit dem Melatonin und mit Dunkelheit dem Körper zu suggerieren, dass jetzt schon wieder
00:16:52: geschlafen werden muss, damit man in den Rhythmus zurückkommt. Da ist es auch effektiv. Und Melatonin,
00:16:58: was so in Gummidropps und Sprays und so drin ist, das ist kurzwirksames Melatonin, also was dem
00:17:04: entspricht, was auch unsere Zierbildrüse selbst ausschüttet. Das wirkt eben kurz, aber hilft nur
00:17:10: beim Einschlafen und nicht beim Durchschlafen. Und darum ist es ja für Menschen mit chronischen
00:17:15: Schlafstörungen, die sich über die ganze Nacht erschrecken, nicht das Richtige. Und es gibt
00:17:19: tatsächlich als zugelassenes Medikament retardiertes, das heißt verzögert wirkendes Melatonin,
00:17:26: das an dem Punkt besser ist als das kurzwirksame Melatonin, um besser über die ganze Nacht zu
00:17:32: kommen. Aber auch das ist, weil es kein Schlafmittel im engeren Sinne ist, nicht schlaferzwingend und
00:17:38: sorgt nicht dafür, dass man Todmüde von der Bettkante in die Federn kippt, nachdem man das
00:17:42: genommen hat. Sondern es dient dazu, die Nacht harmonischer besser, erholsamer zu machen, aber
00:17:50: es nützt alles nichts, wenn es nicht ruhig ist, wenn es nicht kühl genug ist und wenn es vor allem
00:17:56: nicht dunkel ist. Das macht ja keinen Sinn, es hell zu haben und Melatonin einzuschmeißen,
00:18:01: beziehungsweise Melatonin einzuschmeißen und das Licht anzulassen. Das ist ja Quatsch.
00:18:05: Erst Party zu machen, dann Melatonin einzuschmeißen?
00:18:07: Das ist eigentlich auch nicht effektiv, muss man sagen. Wenn man Party gemacht hat, so dass
00:18:13: hell war, ist der körperegene Melatonin-Level auf null sozusagen, dann wird man mit dem,
00:18:19: was man von den Außen sich zuführt, auch nicht in den größten Ordnungen reinkommen,
00:18:22: die jetzt dem Schlaf förderlich sind. Vor allem, weil man ja vielleicht Alkohol getrunken hat,
00:18:27: oder weil man laute Musik gehört hat, das putzt ja auch auf und sind alles, so sagen,
00:18:32: Maßnahmen gewesen, vor allem laute Musik und Tanzen und solche Dinge, die dem Gehirn ja suggerieren,
00:18:37: dass Action angesagt ist. Da wir schon beim Thema sind, Alkohol ist auch nicht so eine richtig
00:18:43: gute Idee zum Durchschlafen, oder? Zum Einschlafen hilft das manchen Menschen, hat mir witzigerweise
00:18:49: heute noch jemand lang und breit von vorgeschwärmt und mich gefragt, ob drei kleine Flischenbier
00:18:56: am Abend wohl okay sein können. Es ist kein gutes Mittel, um durchzuschlafen. Das hat damit zu tun,
00:19:02: dass Alkohol genauso wie klassische Schlafmittel, Benzodiazepine und Barbiturate, so heißen die,
00:19:08: den Rämschlaf unterdrückt, und zwar vor allem in der ersten Nachthälfte. Und dann kriegt man in
00:19:15: der zweiten Nachthälfte, wenn die Medikamentenwirkung oder Alkoholwirkung schon wieder weg ist,
00:19:18: ein rebound, also ein vermehrtes Auftreten von diesem Rämschlaf, was dann am Ende der Nacht oder
00:19:25: am Morgen den Schlaf unruhiger macht. Man hat eine viel höher Erwachenswahrscheinlichkeit,
00:19:30: eine höhere Alptraumwahrscheinlichkeit und das trägt auf jeden Fall oder kann dazu beitragen,
00:19:35: dass dieses Katergefühl, was man dann morgens ja haben kann, so ist wie es ist.
00:19:39: Was können wir denn tun, wenn wir Schlafprobleme haben? Ab wann ist es denn kritisch eigentlich?
00:19:44: Also woran merke ich, dass ist das dieses typische "Ich kann nicht einschlafen,
00:19:47: ich kann nicht durchschlafen, ich wälz mich nur hin und her". Was sind klassischerweise Schlafprobleme?
00:19:52: Ich versuche mal ein bisschen auszuholen und würde sagen, dass es ja zwei Arten von Symptomen
00:19:58: geben kann, über die ein Mensch klagt, wenn er zum Beispiel zum Arzt geht und sagt, dass es
00:20:02: irgendein Problem rund um den Schlaf gibt. Das eine Problem kann in die Worte gefasst werden,
00:20:07: ich schlafe schlecht und das andere in die Worte, ich bin müde. Das sind ja die beiden
00:20:12: "Chief Complaints" würde man sagen, die Hauptbeschwerden. Und wenn jemand sagt, ich schlafe schlecht,
00:20:17: dann nimmt er das ja selber wahr, dass es irgendetwas gibt, dass er einen Schlaf stört oder er wird
00:20:21: von alleine wachen, Lichtstundenlangen wachen, kann ich wieder einschlafen. Derjenige, und das kann
00:20:26: so schlimm sein, dass man davon sekundär müde ist am nächsten Tag. Also wenn man müde ist, weiß,
00:20:32: ich bin deshalb so müde, weil ich so schlecht geschlafen habe. Also sekundär müde ist am
00:20:35: psychisch oder was? Nee, als Folge des gestörten Schlafs ist man dann müde, sehr denkbar.
00:20:41: Wenn sich jemand neben der Restless Legs Syndrome hat beispielsweise, also unruhige Beine abends
00:20:48: und nachts, wenn man liegt und die Beine stillhalten soll, der kann es auch nachts haben, wenn er
00:20:54: wach wird und hat dann Probleme wieder einzuschlafen und dann ist der Nachtsschlaf gestört, fragmentiert
00:20:59: und man schläft kürzer und ist am nächsten Tag davon dann müde. Das ist ja Licht ja auf der
00:21:04: Hand. Es gibt auch Menschen, die schlafen subjektiv, völlig ungestört, aber nicht erholsam. Und sind
00:21:11: krass müde am nächsten Tag. Und das ist der Menschen, die eben sagen, ich bin müde, obwohl ich
00:21:18: nicht das Gefühl habe, schlecht zu schlafen. Und sie haben trotzdem ein Problem und können trotzdem
00:21:23: krank sein. Es gibt eine ganze Reihe von Schlaferkrankungen oder schlafmedizinischen Erkrankungen,
00:21:28: die mit diesem Hauptsymptom eine hergehen. Hält sich das die Waage so in der Diagnose? Die meisten
00:21:33: Menschen haben eine Schlafstörung, die selber bemerkt wird, das kann man schon sagen. Und was
00:21:38: sind das dann zum Beispiel für Ursachen, die da merken? Wenn man müde ist und gut schläft,
00:21:41: sozusagen es gibt Krankheitsmittel für die Narkolepsie zum Beispiel. Da schlafen viele auch nicht so gut,
00:21:49: aber das Hauptsymptom ist eine Müdigkeit oder Schläfigkeit am Tage. Mühde sein und
00:21:54: schläfrig sein ist auch noch ein qualitativer Unterschied. Also die meisten Leute sagen,
00:21:58: ich bin müde und können damit mein, ich bin erschöpft, können aber auch meinen,
00:22:02: ich bin schläfreich. Da muss man als Arzt tatsächlich nachbohren und sich nicht mit dem Wort
00:22:07: zu müde sein, zufrieden geben. Und das ist ja ein Riesenunterschied, ob ich körperlich erschöpft
00:22:12: bin und das Bedürfnis hat, mich auszuruhen, aber beim Ausruhen nicht einschlafen beispielsweise.
00:22:16: Oder aber, ob ich so müde bin im Sinne von schläfrig, dass ich zwölf Stunden Nachtschlaf
00:22:23: brauche oder dass ich zweimal am Tag ein Neb machen muss oder dass ich bei irgendeiner
00:22:29: Alltagstätigkeit, bei der ich eigentlich nicht einschlafen will, tatsächlich einschlafe,
00:22:34: obwohl ich mich dagegen wäre. Obwohl es von mir selbst nicht erwünscht ist,
00:22:38: dass ich jetzt einschlafe und ich kann es aber nicht verhindern. Das ist imperatives Einschlafen
00:22:42: oder ist ganz schrecklich natürlich. Ja, da sind aber auch die krassen Krankheitsbilder
00:22:46: tatsächlich. Da sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen, wenn man sich bemerkt. Da sollte
00:22:51: man auf jeden Fall zum Arzt gehen. Bei den sekundären Störungen, was können da so Ursachen
00:22:54: für sein? Also wenn man wirklich dieses hat, ich habe das Gefühl auch, ich habe schlecht geschlafen.
00:22:58: Es gibt eine internationale Klassifikation der Schlafstörung, die enthält über 80 Diagnosen.
00:23:04: Das kann man also sehr fein aufwachen. Ja, das dauern wir mir die alle durch. Die braucht man,
00:23:09: kann man sehr weit aufwächern. Mit Abstand am häufigsten in der Bevölkerung ist die chronische
00:23:16: Insomnie, also die Schlaflosigkeit, ohne dass da eine fassbare körperliche Ursache hintersteht.
00:23:23: Das zweite, was ganz häufig ist, sind schlafbezogene Atmungsstörungen. Allen voran die sogenannte
00:23:30: obstruktive Schlafabnöhe. Das dritte, was häufig ist, aber was kaum in den Klassifikationen
00:23:36: auftaucht, sind Schlafstörungen durch Symptome wie nächtliche Schmerzen oder nächtliche
00:23:42: Immobilität. Man stellt sich vor, sie haben einen Schlaganfall gehabt oder sind querstützgelähmt
00:23:47: und können sich nicht mal mehr alleine drehen im Bett. Oder können das Bett nicht alleine
00:23:52: verlassen, um zur Toilette zu gehen. Können sie nicht in der Lage, die Decke richtig hinzuziehen,
00:23:58: wenn es nicht bequem ist, oder aufzustehen, das Fenster aufzumachen. Also sich selber den
00:24:02: Komfort zu verschaffen, den man braucht, um gut schlafen zu können. Das können ganz viele
00:24:07: Menschen aus Gründen von handfesten körperlichen Krankheiten, die prima nichts mehr im Schlaf zu
00:24:12: tun haben, nicht. Und das ist natürlich eine Quelle von Schlafstörungen. Schlafabnöhe haben
00:24:17: Sie jetzt schon angesprochen. Wie zeigt sich so was? Also wie stelle ich das fest, dass ich
00:24:22: Schlafabnöhe habe? Also ein denkbar ist, dass Sie selber gar nicht merken oder vielleicht
00:24:27: ich ne Frage nach Ihnen, letzter Zeit bin ich morgens nicht so richtig ausgeschlafen,
00:24:30: mein Mund ist morgens trocken, manchmal habe ich Kopfschmerzen, ich bin nicht mehr so belastbar
00:24:35: und leistungsfähig. Und dann könnte es sein, dass Ihr Partner sagt, Mensch, du hast Nachts,
00:24:40: so atempausen, wenn du schläfst, dann rüttel ich dich schon wach, damit du weiter atmest. Und
00:24:44: schnarchen tust du auch. Das wäre so eine typische Konstellation, in der man auf der
00:24:50: obstruktiven Schlafabnöhe auf die Spur kommen könnte. Das heißt schnarchen und Schlafabnöhe
00:24:56: hat auch einen Zusammenhang. Ja, aber es gibt schnarchen ohne Schlafabnöhe und es gibt
00:25:01: schnarchen mit Schlafabnöhe und schnarchen ohne Schlafabnöhe ist selbst keine Krankheit,
00:25:07: wird in dieser Klassifikation auch nicht als Krankheit betrachtet, weil tatsächlich die meisten,
00:25:11: die ausschließlich schnarchen, es selber nicht merken und selber kein Problem damit haben.
00:25:16: Da können viele, viele Bettpartner und Innen ein Lied von singen. Und das schnarchen entsteht
00:25:25: ja dadurch, dass die Luft hinten im Rachenraum eingeengt wird, der Rachenraum wird zu eng
00:25:30: und die Weichteile, die man da so hat, der Weichgaumen und das Zäpfchen, die flattern
00:25:35: in der Luft, wie die Kugel in der Pfeife des Schiedsrichters zu ermlichen. Und wenn es
00:25:43: nicht zu einer Verengung des Atemweges kommt, die soweit geht, dass die Luft da gar nicht
00:25:48: mehr durch kann, dann ist das primäres Schnarchen und eben ohne Krankheitswert. Und wenn es
00:25:55: zu dieser Verengung der Atemwege kommt, wo dann die Luft nicht durch kann durch den
00:25:59: zusammengeklappten oberen Atemweg, dann nimmt man das obstruktive Schlafabnöhe. Was dann
00:26:03: das so führt, dass keine frische Luft in die Lunge nachkommt natürlich, der Körper
00:26:08: verbraucht weiter Sauerstoff und dann sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut ab und dann
00:26:15: kommt es irgendwann zu einer ganz starken Weckreaktion, die aber bis zum Luft schnappen
00:26:21: auch gehen kann und dann wird weiter geatmet.
00:26:24: Viele denken ja, das ist so ein Problem von älteren Menschen, Schlafabnöhen, man denkt
00:26:30: irgendwie sofort an Schlafmaske und das passiert erst, wenn man Paar 50 ist, frühestens. Stimmt
00:26:35: da gar nicht, oder?
00:26:36: Nee, stimmt gar nicht. Es gibt klare Risikofaktoren, zu denen das Alter natürlich gehört. Männliches
00:26:41: Geschlecht ist ein Risikofaktor, Übergewicht ist ein Risikofaktor, aber auch anatomische
00:26:46: Auffälligkeiten hinten im Rachende, besonders große Rachenmandeln oder eine sehr große
00:26:51: Zunge können das begünstigen, weil dann einfach der Rachen enger wird. Dann ist die Rückenlage
00:26:57: möglicherweise ein Problem, weil in Rückenlage die Zunge nach unten hinten rutscht und den
00:27:01: Rachen enger macht. Der Traumschlaf, diese Remschlafphase, ist möglicherweise eine Phase,
00:27:08: wo das leichter auftreten kann, weil wenn wir geträumt sind, fast alle Muskeln am Körper
00:27:12: gelähmt sind, damit wir nicht machen, was wir träumen. Und wenn das den Rachen betrifft,
00:27:18: dann ist dieser schwächere oder labriggere Muskelschlauch, den der Rachen eigentlich
00:27:24: darstellt, der klappt dann eben leichter zusammen im Moment der Einatmung und dann
00:27:28: kann die Luft da nicht durch.
00:27:29: Aber Schlafabnöhen sind ja wirklich ein ernsthaftes medizinisches Problem, das zieht ja total
00:27:34: viel nach sich. Kommen wir gleich nochmal zu. Mich würde mal interessieren, wenn ich jetzt
00:27:37: als relativ junger Mensch, nehmen wir mal was Untypisches, die 28-jährige junge Frau, die
00:27:42: zum Hausarzt kommt und sagt, ah, ich schlafe schlecht, würde man da denken, die hat Schlafabnöhen,
00:27:48: wird sowas entdeckt?
00:27:49: Wahrscheinlich wird er nicht dran gedacht und es wird angenommen, dass die Wahrscheinlichkeit,
00:27:56: dass diese vielleicht schlanken junge Frau eine obstruktive Schlafabnöhe haben könnte,
00:28:00: nicht klein ist. Aber man muss sich als Arzt dann schon die Mühe machen, das zu Fragen
00:28:07: schnarchen sie und hat jemand mal Atempausen bei ihnen fremd beobachtet und man muss
00:28:11: sich auch die Mühe machen der jungen Frau in den Hals zu gucken und zu gucken, ob es da eng aussieht.
00:28:15: Es gibt bestimmte Kriterien, nach denen man das beurteilt. Man muss gucken, ob sie vielleicht ein
00:28:20: ganz fliehendes Kinn hat. Das ist auch ein Risikofaktor. Als anatomische Variante, die das
00:28:25: begünstigen kann. Man muss fragen, ob sie eine neuroposkuläre Erkrankung hat möglicherweise.
00:28:30: Das ist ein Risikofaktor. Man muss fragen, ob sie Medikamente einnimmt, die das begünstigen oder
00:28:35: je Natalkohol dringt. Auch das begönnt sich das. Wenn man irgendein Anhaltspunkt dafür hat, dass
00:28:41: obstruktive Schlafe ab nur der Grund für die Beschwerden sein könnte, dann gibt es eigentlich
00:28:46: eine relativ einfache Methode, das herauszufinden. Nämlich, man kann Patienten ein Gerät mitgeben,
00:28:52: ein Polygraphiegerät oder ein Abnöscreening, so nennt man das auch. Dass die Patienten sich
00:28:57: zu Hause abends anlegen, messen lassen, wie der Luftfluss an der Nase ist, ob sie beim
00:29:03: Atmen, im Brustkorb und Bauch bewegen. Dann gibt es noch einen Fingerklip, über den der Sauerstoffgehalt
00:29:09: im Blut gemessen wird. Dann wird es am nächsten Morgen wieder in die Praxis zurückgebracht und
00:29:13: ausgewertet. Es gibt einen ganz guten ersten Anhalt dafür, ob man es mit einem behandlungsbedürftigen
00:29:19: Problem zu tun hat. Ist das eine Art mini, portables Schlaflabor? Ja, genau. Es wird nicht der Schlaf
00:29:24: gemessen, weil dafür müsste man Kabel auf den Kopf kleben. Das geht heute auch, muss man
00:29:28: ehrlicherweise sagen, auch zu Hause und portabel. Aber in der Verkabelung und am nächsten Tag
00:29:35: im Auswerten natürlich viel aufwendiger. Aber dieses Screening ist nur ein Atmungsscreening
00:29:41: im Grunde. Das ist relativ schnell gemacht und gibt einem ganz gute Auskunft. Aber wenn ich da jetzt
00:29:45: auffällig wäre, dann würde ich abgeschickt ins Schlaflabor. Dann würde man in ein vollgültiges
00:29:50: Schlaflabor gehen. Genau. Da wird noch mal richtig nachgeguckt. Was wird da genau geguckt?
00:29:55: Da werden die Atempausen nochmal nachgeguckt. Die Sauerstoffsettingung im Blut und die Atembewegungen
00:30:03: von Brustkorb und Bauch werden ganz genau so geguckt. Aber das Ganze auf dem Hintergrund,
00:30:09: dass man mittels EEG, Hirnstromkurve, genau sagen kann, wann jemand überhaupt geschlafen hat
00:30:14: und wann nicht. Wenn man im Schlafwachübergang besser gesagt ist, da können einzelne kurze
00:30:20: Atempausen normal auch mal auftreten. Das heißt, die kann man dann schon mal rausrechnen, wenn man weiß,
00:30:25: was diese Schlafwachübergangsphasen gewesen sind. Man kann in der Polisomographie besser beurteilen,
00:30:30: in welcher Körperposition der Mensch geschlafen hat. Man hat auch ein Video, also eine Infrarotkamera
00:30:36: unter der Decke hängen und kann gucken, was er gemacht hat während des Schlafes und hat einfach viel
00:30:41: mehr Informationen und ein, ich nenne es mal, umfassenderes Bild über die objektive Schlafqualität,
00:30:49: die ein Mensch hat. Man kann auch den Stellenwert dieses Atmungsproblems besser einordnen, weil es hat ja
00:30:55: nicht jeder einen krass auffälligen Befund. Es gibt ja auch Menschen, die sich irgendwo im Grenzwertbereich
00:31:02: bewegen. Es gibt für diese Atempausen Grenzwerte. Wenn jemand da genau an der Kante ist, dann stellt man sich
00:31:07: natürlich die Frage, muss das jetzt wirklich behandelt werden, dadurch, dass ich jemand nach
00:31:12: so einer Maske verpasse? Ja, der Klassiker ist aber doch wahrscheinlich, wenn ich jemanden neu habe,
00:31:17: der noch nie im Schlafhaber-Labor war, dass er sagt, im Schlaflabor kann ich überhaupt nicht
00:31:22: schlafen, kann ich mir nicht vorstellen, so verkabelt und technisiert und ist wahrscheinlich das Normale,
00:31:27: oder? Ja, ist auch schwierig, klar. Darum ist es an sich ja total gut, dass man diese Screening-Untersuchung
00:31:32: mit dem Gerät machen kann, was man den Leuten mit nach Hause gibt. Und es wäre auch durchaus
00:31:37: wünschenswert, die richtigen Schlaflabor-Untersuchungen im normalen, habituellen Schlafsetting zu machen,
00:31:43: wo der Mensch dann habituell sein eigenen Schlaf auch so haben kann. Im Schlaflabor geht es
00:31:52: vielen Menschen, so wie in der ersten Nacht im Hotel irgendwo, dass man eben schlecht schläft.
00:31:57: Darum macht man so eine Schlaflabor-Untersuchung auch immer über zwei Nächte, um den First-Night-Effekt
00:32:04: auszuschließen. Also die Wahrscheinlichkeit, dass die erste Nacht nicht repräsentativ ist,
00:32:10: ist ziemlich hoch. Und dann muss man sich eben auf den Befund der zweiten Nacht kaprizieren.
00:32:16: Jetzt wissen wir ja, dass Schlaflabor eher bei Männern häufiger vorkommt. Was ist das bei Frauen?
00:32:21: Ist das dann wirklich tatsächlich dieses Zerdenken, nicht einschlafen können, weil man zu viel im Kopf ist?
00:32:26: Also ich finde es gut, dass man nicht nur in so Kategorien denkt und die Leute einteilen,
00:32:33: bei Männern ist das so, bei Frauen ist das so, sondern es gibt es in jeder Gruppe, gibt es viele,
00:32:38: viele Ausnahmen. Und bei Männern ist es so, dass sie häufiger verschiedene Schlafabnöhe haben,
00:32:43: das ist schon richtig. Und bei Frauen ist es so, dass die häufiger, die nicht körperlich bedingte Insomnie
00:32:49: haben, die chronische Schlaflosigkeit. Aber das ist keine allgemein gültige Regel. Und man muss
00:32:56: bei allen Gruppen an alles denken, systematisch sein.
00:33:00: Das heißt aber, diese Insomnie, das ist dann psychisch? Oder was sind da die Ursachen?
00:33:06: Da hat die Medizin das Wort psychophysiologisch für erfunden. Das muss ich einmal erklären,
00:33:11: weil das nicht im ersten Moment nachvollziehbar ist. Das bedeutet, dass es sagen, psychische Gründe gibt,
00:33:17: schlecht zu schlafen, obwohl man eigentlich alle Voraussetzungen dafür erfüllt,
00:33:21: einen physiologischen, also normalen Schlaf haben zu können. Und diese psychischen Gründe sind nicht
00:33:27: psychische Erkrankungen, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Vielleicht ganz kurz dazu, dass natürlich viele,
00:33:32: viele psychische Erkrankungen auch mit Schlafstörungen einhergehen. Depressionen, manische Phasen
00:33:39: bei Menschen mit einer sogenannten bipolaren Störung oder akut-psychotische Phasen bei Menschen mit einer
00:33:45: schizofrenen Psychose, die haben ganz schwere schlafbezogene Symptome mit dem Spektrum
00:33:52: total müde und viel schlafen oder auch gar nicht schlafen können und total aufgedreht sein.
00:33:58: Darum geht es nicht, sondern dieses psychophysiologische bei der Insomnie hat mit der Tatsache zu tun,
00:34:06: dass die Faktoren, die das nicht schlafen können, aufrecht erhalten, erlernte psychische, kognitive Faktoren sind.
00:34:14: Ich nenne ein Beispiel, wenn Sie zum Beispiel eine längere Phase in Ihrem Leben haben, wo Sie aus
00:34:21: handfesten Gründen schlecht schlafen, weil Sie nachts Schmerzen haben oder ein kleines Kind zu versorgen
00:34:26: oder in einer Prüfungsphase sind und lauter stressige Abende und schlechten Schlaf, Wachrhythmus kann ja sein
00:34:34: und dann lernen Sie in dieser Zeit schlecht zu schlafen, Sie gewöhnen sich daran geradezu.
00:34:41: Und dann kann es sein, dass der eigentliche Auslöser der Schlafstörung sich irgendwann gibt,
00:34:45: das Kind ist groß, die Schmerzen weg und die Prüfungsphase vorbei und die Schlafstörung bleibt über.
00:34:51: So ritualisiert quasi da. Genau, die gräbt sich ihr Bett wie ein Fluss und je länger sie besteht, desto mehr tut sie das.
00:35:01: Und dann können zum Beispiel so Dinge passieren, dass man sich selbst nicht extra, sondern unbewusst
00:35:07: konditioniert auf dieses schlechte Schlafen im Sinne von "Ich gehe abends müde ins Bett, aber wenn ich nach einer
00:35:14: halben Stunde nicht eingeschlafen bin, bin ich plötzlich richtig hellwach und fragen mich, warum nicht,
00:35:18: ich nicht schlafen kann und ärgere mich darüber, dass ich nicht schlafen kann.
00:35:22: Ich werde vielleicht immer verzweifelt, je länger ich wach bin, habe dann das Gefühl am nächsten Tag nicht
00:35:28: laszungsfähig zu sein, meinen Job nicht richtig machen zu können.
00:35:32: Und sitze dann dem Truckschluss aus, dass ich nur mehr Zeit im Bett verbringen müsste, um auch genug schlafen zu können.
00:35:42: Dann liegen die Menschen lange im Bett und in Wirklichkeit verlängern sie ihre Wachliegezeiten und gar nicht so sehr die effektive
00:35:48: Schlafdauer. Und was kann ich dagegen tun? Diesen Lernprozess wieder umdrehen.
00:35:55: Also wenn ich dann ein Krankheitsbild habe, das durch Konditionierung, durch eine psychologische Prägung
00:36:02: oder psychische Prägung hervorgerufen ist, dann muss ich verhaltenstherapeutisch dagegen angehen
00:36:07: und z.B. schlafhygienische Regeln einhalten, das ist ganz wichtig, oder alles vermeiden, was den Schlaf dann nachweislich stört
00:36:17: und mich aufkratzt nachts, z.B. die Leuchtioden unter der Decke von dem Wecker.
00:36:22: Ich habe irgendwann gesagt, wenn sie damit klarkommen oder wenn jemand damit klarkommt, soll er gerne so ein Wecker benutzen.
00:36:27: Aber wenn jemand eine Insomnie hat und durch den permanenten Blick auf die Uhr oder sogar die bedrohliche Anwesenheit der Leuchtioden
00:36:36: an der Zimmerdecke ständig unter Strom steht und Stress kriegt, der handelt natürlich kontraproduktiv
00:36:43: oder dysfunktional, wie auch immer man das nennen möchte.
00:36:46: Wir haben ja auch im Vorgespräch von dieser App gesprochen, d.h. es gibt auch Dinge, die man dann auch wirklich vom Arzt
00:36:52: da mal verschrieben bekommt, wie z.B. diese App, die einem vielleicht dabei hilft.
00:36:56: Diese Verhaltenstherapie kann natürlich idealerweise einem von einem Psychotherapeut angedient werden.
00:37:06: Aber auf die Idee muss man ja auch erstmal kommen?
00:37:08: Ja, genau, auf die Idee muss man erstmal kommen und man muss erstmal einen Psychotherapeut finden, der das kann,
00:37:12: weil dazu braucht es schon eine gewisse Kenntnis, so eine spezielle Ausbildung.
00:37:16: Das halten also längst nicht alle psychologischen Psychotherapeuten vor,
00:37:20: und das sind ja auch nicht alle psychologischen Psychotherapeuten, Verhaltenstherapeuten.
00:37:25: Und eine, ich sag mal, tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie würde dem, also im Regelfall,
00:37:31: einem Menschen mit so einer psychophysiologischen Insomnie wahrscheinlich nicht helfen
00:37:36: und vielleicht sogar den Schuss noch weiter nach hinten losgehen lassen.
00:37:39: Und bei der Verhaltenstherapie gibt es Einzeltherapie, es gibt Gruppenterapie,
00:37:45: sehr gute Konzepte, die auch gut validiert sind, wissenschaftliche Untersuchungen,
00:37:49: die zeigen, dass das wirkt und auch recht lange vorhält.
00:37:53: Und auf jeden Fall die bessere Alternative ist, als gleich direkt zur Schlafdablette zu greifen.
00:37:59: Und dann gibt es die App seit kurzem. Es gibt also zwei Apps, um genau zu sein,
00:38:04: die beide als digitale Gesundheitsanwendung vom Bundesinstitut für pharmazeutische Produkte
00:38:10: und als Neimittel zugelassen sind, eins endgültig und ansvorläufig.
00:38:15: Und da kann man verschrieben kriegen auf Rezept.
00:38:20: Und die helfen einem, das mit dem Besserschlaf dann wieder selber zu lernen.
00:38:26: Also die Erinnern einen dann, oder eigentlich hat das ganz viele edukative Elemente schon mal,
00:38:32: man kriegt sozusagen erklärt, was man als falsch machen kann,
00:38:36: um seinen Schlaf noch weiter zu zerdeppern in Anführungszeichen.
00:38:39: Und man wird an die Hand genommen bei so einem Schlaftraining.
00:38:45: Das darin besteht, dass man zu ganz festen Zeiten abends ins Bett geht
00:38:49: und zu festen Zeiten morgens aufsteht und sich wirklich nicht erlaubt,
00:38:53: früher rein oder später rauszugehen.
00:38:56: Weil dieses feste Zeitfenster wirklich effektiv ist, einen wieder daran heranzuführen,
00:39:03: besser schlafen zu können.
00:39:05: Stellen Sie sich die Nacht vor wie ein Gefäß, das Sie mit Wasser füllen wollen.
00:39:09: Je mehr Schlaf, desto mehr Wasser im Gefäß sozusagen.
00:39:13: Und wenn ich mit der App vereinbare, dass ich jetzt nur 6,5 Stunden nachts im Bett liege,
00:39:18: das ist mein Zeitfenster, dann bin ich am Anfang ganz schön müde, wenn ich schlecht schlafe
00:39:23: und ja nicht länger liegen bleiben kann.
00:39:25: Und diese Müdigkeit, diese Bettschwere, die nehme ich dann mit in den nächsten Tagen
00:39:29: und die nächsten Nacht, in den übernächsten Tagen und die übernächsten Nacht und so weiter.
00:39:32: Und dann hilft mir das, wieder besser zu schlafen und dieses Gefäß bis zum Rand,
00:39:37: hoffentlich mit Wasser wieder zu füllen.
00:39:40: Lerne zum besser schlafen hilft Schlafentzug.
00:39:42: Nee, Schlafkontrolle.
00:39:45: Schlafrestriktion heißt das eigentlich.
00:39:48: Begrenzung.
00:39:50: Nicht Liebstahl.
00:39:51: Kein...
00:39:53: Kein Mittagsschlaf erlaubt, oder?
00:39:56: Nicht, also am besten nein, für jemanden, der wirklich ein Problem mit so einer erlernten
00:40:01: Schlaflosigkeit hat.
00:40:03: Und wenden dann auf jeden Fall vor 15 Uhr.
00:40:06: Weil nach 15 Uhr würde dann der Mittagsschlaf dazu führen und je länger ist es doch mehr,
00:40:14: dass man sich die Bettschwere weggeschläft, die man braucht, um die nächste Nacht gut zu schaffen.
00:40:18: Ich glaube, bevor wir gleich zu unseren Mythen kommen, weil das war ja schon fast quasi in die Richtung,
00:40:22: will ich einmal noch das Thema Chronotypen angesprochen haben, weil das glaube ich auch so ein Ding ist,
00:40:26: was wirklich... also Anja hat es ja schon angesprochen, sie ist eine Lärche.
00:40:30: Lärche.
00:40:31: Dann gibt es noch die Eulen.
00:40:33: Ich glaube, je nachdem was man liest, gibt es auch noch andere.
00:40:36: Ich habe es schon mal von der Taube gelesen und dann gibt es noch fünf andere oder ich weiß gar nicht.
00:40:40: Ja, die Tauben sind die Normalschläfer, glaube ich, im Volksmontag.
00:40:43: Wobei das irgendjemand nachträglich erfunden hat, die Tauben so richtig durchgesetzt hat sich das nicht.
00:40:48: Wir hatten die Chronotypen vorhin am Anfang des Gesprächs ja schon.
00:40:52: Und die Lärchen und die Eulen sind die Frühtypen und die Spätypen.
00:40:57: Und diese Begriffe, die implizieren eigentlich, das ist noch gesund und normal.
00:41:01: Das liegt innerhalb dieser Verteilungskurve, die ja nicht umsonst normal Verteilung heißt.
00:41:07: Und dann gibt es die extremen Draußenliga sozusagen, die ganz weit nach links gehen,
00:41:14: in den Frühtypenbereich oder die ganz weit nach rechts gehen in den Spätypenbereich,
00:41:20: in den Bereich der Edingen, die ganz viel Schlaf brauchen ja erstmal.
00:41:23: Und das steht und fällt alles mit der Frage, ob jemand sein Leben schafft und zurecht kommt
00:41:30: und ob er einen Zeitensdruck hat oder nicht.
00:41:32: Kann ich denn aktiv gegen meinen Chronotyp arbeiten oder ist das quasi so vorgegeben,
00:41:35: dass ich auch eigentlich danach leben muss?
00:41:37: Man kann sich versuchen zu synchronisieren.
00:41:39: Ich würde mal ein Beispiel geben, ich habe mal zwei Brüder betreut,
00:41:41: die beide genetisch bedingt übrigens ein verzögertes Schlafphasen-Syndrom hatten.
00:41:46: Das heißt, die konnten erst so um zwei bis vier Uhr überhaupt einschlafen
00:41:50: und brauchten dann natürlich bis mittags.
00:41:52: Und eines von ihren beiden Elternteilen hatte das auch.
00:41:56: Also es gibt tatsächlich eine Gene, die das regulieren.
00:41:59: Und wo es dann eben Veranlagungen gibt, die in die Richtung gehen.
00:42:02: Und der eine war freier Künstler, freischaffender Künstler
00:42:05: und konnte sich sein Leben so einteilen, wie er lustig war.
00:42:08: Ist total gut zurechtgekommen und hat super funktioniert.
00:42:11: Und der andere war Sachbearbeiter in einem Wirtschaftsunternehmen und musste,
00:42:15: hatte schon mit seinem Arbeitgeber den Deal,
00:42:18: dass er erst um halb neun oder neun morgens anfangen musste.
00:42:21: Aber der trotzdem gelitten wäre ein Hund.
00:42:23: Das war ganz schrecklich für den.
00:42:25: Weil er eben permanent durch diese Arbeitsbedingungen
00:42:28: gegen seine genetisch determinierte innere Uhr angearbeitet hat.
00:42:33: Und er war richtig krank davon, psychisch und körperlich auch.
00:42:37: Also sollte man darauf hören, was der Körper einem eigentlich sagt?
00:42:40: Ja, ja. Und wenn man so ein, also wenn man das hat,
00:42:43: eigentlich ist es ja wie eine Eigenschaft,
00:42:45: dann tut man gut daran, dem sozial nachzugeben, sag ich mal.
00:42:50: So gut es denn geht.
00:42:51: Man kann versuchen, sich zu synchronisieren,
00:42:53: mit Lichttherapie, mit Melatonin-Gabe tatsächlich.
00:42:58: Lichttherapie heißt dann dieser jungen Mann abends länger hell
00:43:01: und morgens noch länger eine Brille auf, die es dunkel macht.
00:43:04: Aber, oder wenn man möchte ihn ja nach vorne synchronisieren,
00:43:08: dann genau umgekehrt abends früher dunkel machen
00:43:10: und morgens eine Lichtbrille aufsetzen.
00:43:13: Aber da schafft man meistens eine halbe Stunde oder eine Stunde
00:43:17: rauszuschinden bei so einer Synchronisierung, vielleicht mal zwei.
00:43:22: Aber man schafft es nicht, die eigentliche Schlafphasen,
00:43:25: Verzögerung nachhaltig anzupassen an die sogenannte soziale Norm,
00:43:30: die ja nur durchdreht definiert ist, dass die meisten so funktionieren.
00:43:33: Ja, das deckt sich tatsächlich mit meiner Erfahrung.
00:43:36: Es gab mal eine Zeit meines Lebens, wo ich nachts arbeiten musste.
00:43:39: Ich konnte de facto kaum arbeiten, ich konnte kaum die Augen offenhalten.
00:43:43: Wie gesagt, als Lärche gehe ich auch gerne mal früh ins Bett.
00:43:47: 22 Uhr Arbeitsstaat und 5 Uhr morgens zu Ende, ich bin fast gestorben.
00:43:51: Ich konnte das nicht, ich musste diesen Job so aufhören.
00:43:54: Ist normal dann, oder?
00:43:56: Ja, das ist normal.
00:43:58: Und stellen Sie sich mal vor, dass ja extrem viele Menschen gibt,
00:44:00: die Schichtarbeit machen.
00:44:02: Ich wollte gerade sagen, gerade hier bei uns.
00:44:04: Also bin ich mich ganz täusch, um die 17% der arbeitenden Bevölkerung.
00:44:08: Und wenn Sie damit einen extrem Kronotyp, Lärche oder Eule,
00:44:13: in so eine Schichtarbeit reingehen, dann laufen Sie natürlich Gefahr,
00:44:16: gerade in den Phasen, die dann entgegengesetzt der eigenen inneren Ur sind,
00:44:21: in den Schichtwochen total Raubbau zu treiben, eigentlich an der eigenen Gesundheit.
00:44:27: Und nicht umsonst gibt es das Schichtarbeiter-Syndrom,
00:44:29: das ist eine anerkannte Erkrankung, die dann anhergeht,
00:44:32: damit das Menschen depressiv werden, schwere Schlafstörungen entwickeln,
00:44:37: nicht mehr leistungsfähig sind und raus müssen aus diesem Schichtsystem.
00:44:42: Jetzt würde ich aber gerne mal zwei Fragen klären.
00:44:45: Zum einen, wie viel Stress ist eigentlich noch gut für guten Schlaf,
00:44:51: das als erstes, weil sich nämlich die erste Mythos- oder Faktfrage heute damit beschäftigt.
00:44:56: Also wenn ich gestresst bin, schlafe ich schlechter, oder ist das falsch?
00:45:03: Genau. Es gibt ja schönen Stress und nicht so schönen Stress.
00:45:06: Also Eu ist Stress und Diss ist Stress.
00:45:08: Und beides ist im Schlaf nicht unbedingt zuträglich,
00:45:12: aber beim Eu Stress, wenn man zum Beispiel akut verliebt ist oder so,
00:45:15: dann nimmt man das alles billigend in Kauf und findet das wahrscheinlich sogar zeitweise jedenfalls okay bis cool.
00:45:23: Oder wenn man arbeitstechnisch gerade ein tolles Projekt hat und im Flow sozusagen ist
00:45:29: und sagt, um das jetzt voranzukriegen, was ich da gerade mache,
00:45:32: verzichte ich mal auf Schlaf oder Mode mehr ein paar Nächte Schlafentzug zu.
00:45:37: Nicht vollständig, aber vielleicht teilweise ein Schlafentzug.
00:45:40: Das ist Eu Stress.
00:45:42: Damit wird keiner zum Arzt gehen, weil wenn danach alles wieder gut ist, geht es ihm wieder gut.
00:45:48: Und er hat irgendwie sein tolles Projekt abgeschlossen
00:45:51: oder die Beziehung ist jetzt unter Dach und Fach.
00:45:53: Kann ja sein.
00:45:54: Der Diss Stress ist ein ganz anderes Problem.
00:45:57: Und natürlich ist Stressabbau in dem Sinne eine Maßnahme zur Verbesserung der objektiven und subjektiven Schlafqualität.
00:46:05: Darum empfiehlt man dann eben Patienten, die abends nicht abschalten können,
00:46:08: beispielsweise weil der Stressbegel vom Dach immer noch so anhält,
00:46:12: dass sie den Stress früher enden lassen, so was denn möglich ist.
00:46:18: Oder dann Dinge tun und Maßnahmen ergreifen, dies helfen, zur Ruhe zu kommen,
00:46:22: Entspannungsübungen zu machen, Spaziergang zu machen.
00:46:25: Solche Dinge, kein Kaffee mehr zu trinken, kein Sport mehr zu treiben
00:46:29: und nicht noch lange Bildschirmszeit dran zu hängen.
00:46:33: Die erste Frage, der beste Schlaf ist vom Mitternacht haben wir fast geklärt, oder?
00:46:37: In der ersten Nachthälfte, egal, wenn man zu Bett gegangen ist, hat man den höchsten Tiefschlafanteil.
00:46:42: Der ist besonders wichtig für die Erholsamkeit des Schlafes.
00:46:45: In der zweiten Nachthälfte hat man weniger Tiefschlaf, mehr Rämschlaf, mehr Traum.
00:46:49: Es ist aber nicht unwichtig für den Schlaf.
00:46:51: Das heißt, man kann die zweite Hälfte nicht ausfallen lassen.
00:46:53: Okay, hatten wir auch schon ansatzweise, früh aufsteher leben länger und sind auch leistungsfähiger?
00:47:01: Leistungsfähiger in unserer Gesellschaft, weil es sozial akzeptierter ist und besser funktioniert,
00:47:06: wenn man früh aufsteht, um alles zu schaffen.
00:47:08: Die leben nicht unbedingt länger, Menschen, die genug schlafen leben länger,
00:47:14: Menschen, die zu viel schlafen leben auch wieder kürzer, gibt es auch Studien.
00:47:18: Sich in der Mitte dazu bewegen und seinem habituellen Schlafbedürfnis nachzukommen, ist gesund.
00:47:23: Denken Sie mal an die Leute, die im Kloster leben, Antwort beendet.
00:47:26: Okay, jetzt was mit Wohlfühleffekt. Heiße Milch mit Honig, Hausmittel hilft auch bei Schlafstürmen.
00:47:34: Ja, das ist das Stofftier in Lebensmittelform.
00:47:40: Nur ohne Namen.
00:47:42: Genau.
00:47:43: Ja, okay. Haben Sie gerade ansatzweise ein bisschen gedroppt Sport am Abend?
00:47:49: Ist das eine gute Idee?
00:47:51: Später am Abend nein, weil aufputschen oder ankurbeln des Aktivitätsanteils vom vegetativen Nervensystem.
00:47:58: Okay, und wenn ich den ganzen Tag über Sport mache und dann abends aber aufhöre, dann schlafe ich besser.
00:48:03: Genau.
00:48:04: Vielen Dank erstmal für diese Aufklärung zu Mythos oder Fakt.
00:48:06: Ich finde, da haben wir schon heute eine Menge gelernt.
00:48:08: Aber nicht nur an Jony, ich habe viele Fragen offensichtlich gehabt.
00:48:12: Nein, auch unsere Community hat viel geschickt, unsere Zuhörenden, auch wahrscheinlich jetzt ein bisschen durcheinander und vielleicht auch ein paar Sachen, die wir schon hatten.
00:48:20: Aber ich glaube, da sind viele Sachen dabei, die auch uns definitiv interessieren.
00:48:24: Nachgefragt. Fragen aus der Community.
00:48:28: Warum zucken denn manche Menschen im Schlaf?
00:48:31: Manche Menschen zucken ja schon beim Einschlafen.
00:48:33: Einschlafmöklonien nennt man das total normal.
00:48:36: Da vorkommen hat jeder mal, der eine mehr oder andere weniger.
00:48:40: Andere Menschen zucken im Schlaf mit den Beinen.
00:48:44: Das nennt man periodische Beinbewegung im Schlaf.
00:48:46: Das ist die Cousine vom Rest des Lex-Syndrom.
00:48:49: Also die Rest des Lex während man schläft.
00:48:51: Man kriegt es selber nicht mit.
00:48:53: Da gibt es Menschen, die bewegen sich im Schlaf, weil sie Schlaf wandeln.
00:48:57: Mit komplexen Bewegungen ist natürlich viel mehr als zucken im Tiefschlaf und mit zucken im Traumschlaf.
00:49:03: Man kann auch mal kurz machen, was man da gerade träumen.
00:49:06: Das ist auch wie zucken.
00:49:08: Kann man vom Zucken aufwachen, ist normal?
00:49:10: Dann waren sie eigentlich noch in der Einschlafphase.
00:49:12: Die Einschlafmöklonie dritt im Schlafstein um N1 in der Einschlafphase auf.
00:49:16: Und wenn sie dann nochmal aufschrecken, dann denken sie, sie hätten schon geschlafen.
00:49:20: Aber eigentlich waren sie noch gar nicht im Wasser sozusagen.
00:49:25: Was kann ich denn machen, um schneller einzuschlafen?
00:49:28: Gibt es da irgendwie so das Allheilmittel, wenn ich merke, ich kann einfach nicht richtig einschlafen?
00:49:32: Also ins Bett zu gehen und dem Wunsch zu haben, ich habe die Absicht schnell einzuschlafen.
00:49:38: Das ist ja ein Widerspruch in sich. Das ist, als wenn sie jemandem sagen, sei spontan.
00:49:42: Ja, es ist genau dieses "Ja".
00:49:45: Oder lass locker.
00:49:47: Auch ganz schön.
00:49:49: Nicht, wenn die pose alle verliehen.
00:49:51: Derjenige, der nicht darüber nachdenkt, wie er schläft, schläft wahrscheinlich relativ gut.
00:49:57: Vor allem der, der quasi absichtslos ins Bett geht und der es einfach geschehen lässt.
00:50:02: Daher nicht zu viel denken.
00:50:04: Zu viel denken und schlafen ist keine gute Idee. Das macht grübe Neigung.
00:50:07: Oh je. Also zu viel denken generell einfach immer nicht gut.
00:50:10: Alles zu zerdenken hilft meistens nicht. Auch nicht im Schlafen.
00:50:13: Und sowohl unser Körper als auch unser Gehirn sind ja nicht ein Rechner, wo wir auf den Knopf drücken und dann fährt das Ding runter.
00:50:19: Bitte herunterfahren. Ja, wäre schön, wenn das so gehen würde, ne? Auf ins Bett.
00:50:22: Genau.
00:50:24: Wie ist das denn mit Hormonen?
00:50:26: Welche Rolle spielt das quasi im Schlaf? Werden da bestimmte Hormone ausgeschüttet?
00:50:30: Oder jetzt auch, sag ich mal, gerade im Wachstum brauche ich da den Schlaf besonders?
00:50:33: Weil ich dann... Total.
00:50:35: Genau. Es gibt diesen Zirkadier, ein Rhythmus, der mit Licht und Dunkel reguliert ist unter anderem.
00:50:40: Und der hat ganz viel Einfluss auf die Hormone.
00:50:44: Zum Beispiel wird Wachstumshormonernacht ausgeschüttet, weil der Tiefschlaf für allen eine Phase ist, wo wir viel wachsen, also in der Wachstumsphase.
00:50:51: Und Cortison wird ausgeschüttet, oder Cortisol um genau zu sein, das ist ganz wichtig fürs Wachstum.
00:50:57: Und natürlich das Melatonin, also das, was eben dem Licht und Dunkel unterworfen ist.
00:51:02: Brauche ich das dann nur in meiner Wachstumsphase? Also ist das dann quasi relevant oder mein Leben lang?
00:51:06: Ihr Leben lang. Sie werden zwar nicht größer, aber neuer.
00:51:09: Aha, okay. Also, dass ich jung bleibe quasi.
00:51:12: Genau. Ja.
00:51:13: Also optisch.
00:51:15: Der Schülernschlaf, man geht sehr.
00:51:17: Ja, genau. Der Schlaf ist eine regenerative Phase.
00:51:22: Zu den, vor zwei Jahren ungefähr, gab es eine Riesenstudie im New England Journal of Medicine, eine ganz wichtige Medizinzeitung, die geguckt hat nach den Faktoren, die vorzeitiges Altern auslösen oder bemünztigen.
00:51:33: Da war Schlafmangel einer.
00:51:35: Okay. Also dann auch da viel Schlaf hält uns jung.
00:51:39: Und lange frisch.
00:51:40: Ja, ein frisches, auch ein gutes Wort.
00:51:42: Wir haben das vorhin auch schon, die haben das mehrmals gesagt, dieses blaue Licht.
00:51:45: Das heißt, daraus können wir ein gestießen. Also die Frage, die kamen wie Medien, also Handy, Fernsehen, Formschlafen gehen, Negativ sind.
00:51:52: Manche haben ja sogar den Fernseher im Schlafzimmer. Welchen Einfluss hat das tatsächlich?
00:51:56: Negative Einflüsse. Da klinge ich wie meine Mutter leider.
00:52:00: Erst mal ist es so, dass blaues Licht eben dieses Melatonin unterdruckt.
00:52:06: Und damit das weniger ist, haben ja viele Handys und technische Geräte halt so ein Blaufilter dran.
00:52:11: Aber trotzdem ist Licht immer noch schlecht sozusagen.
00:52:15: Es geht ja nicht nur über das Melatonin, sondern auch über andere Mechanismen.
00:52:19: Also man tut gut daran, abends nicht bis in die Puppen vom Bildschirm zu sitzen oder Fernsehen zu gucken, muss man ganz klar sagen.
00:52:25: Und vor allem dann nicht, wenn man ein Problem hat mit dem Schlafen oder wenn man morgen früh aufstehen muss.
00:52:31: Fernsehen gucken nicht, Podcast hören? Fehl ihr?
00:52:34: Ja, Podcast hören ist lichtechnisch natürlich unverfänglicher als Fernsehen gucken.
00:52:42: Kann man machen. Es gibt Menschen, die hören irgendwas, Nachrichten, Podcast, was auch immer und benutzen das als akustisches Kuscheltier.
00:52:50: Als konditionierten Reiz, um einschlafen zu können.
00:52:53: Das ist nicht verboten, das so zu machen. Wenn ihr damit gut klarkommt, ist das auch in Ordnung.
00:52:58: Das ist natürlich, wenn man ohne nicht kann und sich dann unter Druck setzt. Das Gefühl bekommt abhängig zu sein von dieser Maßnahme.
00:53:06: Und dann Stress hat, wenn das Handy nicht funktioniert oder der Podcast keine neue Folge hat.
00:53:11: Ja, das kenne ich tatsächlich auch. Da muss man immer noch Formschlafen gehen, suchen.
00:53:14: Verdammt, welchen Podcast höre ich denn jetzt? Also ich kann auch ohne einschlafen.
00:53:18: Aber manchmal freut es mich trotzdem, wenn ich einen habe, den ich hören kann.
00:53:22: Letzte Frage noch. Wir haben sie auch schon so ein bisschen beantwortet.
00:53:25: Sieht trotzdem noch so gut, irgendwie noch mal als Abschluss zu stellen.
00:53:28: Soll ich denn jetzt abschließend sagen, ich arbeite gegen meinen eigenen Schlafrhythmus, weil ich es vielleicht auch muss?
00:53:33: Oder muss ich den einfach akzeptieren und dann mein Leben darum stricken, weil das einfach so ist, wenn ich jetzt sage, ich mache nur zwei Uhr ins Bett gehen kann?
00:53:39: Wenn Sie einen ganz krass vom normalen abweichenden Schlafrhythmus hätten, dann würde ich ganz klar sagen, versuchen Sie ihr Leben, um Ihren Schlafrhythmus zu stricken und nicht umgekehrt.
00:53:48: Sonst geht man daran kaputt.
00:53:50: Wenn Sie normalo sind, wie die meisten ja normalo sind, dann gibt es da Spielräume.
00:53:57: Okay, das heißt, dann kann man da auch ein bisschen gegenarbeiten.
00:54:00: Genau. Ja, und Phasenweise mal mehr, mal weniger.
00:54:03: Und haben wir gesagt, die meisten normalos haben ja auch rund um die 20er eine Phase, wo Sie eulen sind und später ändert sich das wieder.
00:54:11: Okay, bevor du jetzt die App-Moderation machst, eine Sache ist mir noch wichtig.
00:54:15: Sie haben diese wahnsinnig brüigende Stimme. Kriegt man das als Schlafmediziner?
00:54:20: Nein.
00:54:21: Oder haben Sie es mitgebracht?
00:54:22: Keiner, weiß ich nicht. Da habe ich mitgebracht. Ich werfe auch nichts ein.
00:54:26: Ja, oder ansträmiert vielleicht, wenn man jahrelang mit Menschen einfach so nur die wenig, die Schlafprobleme haben, dass man vielleicht generell schon ein brügenderes Auftreten hat.
00:54:35: So als Kontrapunkt sozusagen.
00:54:37: Ja, es ist mitnichten so, dass Menschen, die in die Schlafambulanz kommen oder im Schlaflappau sind, alle total hebelig sind, überhaupt nicht.
00:54:44: Ja, aber manchmal man eh müde ist dann auch und verzweifelt.
00:54:47: Viele sind tatsächlich müde und verzweifelt.
00:54:50: Ja, spannendes Thema. Ich bin sehr gespannt, ob vielleicht auch zum Einschlafen manche diese voll gehören. Man weiß es nicht.
00:54:57: Falls ja.
00:54:58: Biert.
00:54:59: Gute Nacht.
00:55:00: Nein, also ich weiß nicht, wie es jetzt all den Menschen geht, die uns zugehört haben.
00:55:04: Ich werde heute Nacht auf jeden Fall versuchen, einiges umzusetzen.
00:55:07: Aber solange ich damit klarkomme, habe ich gelernt, kann ich es auch dabei belassen.
00:55:11: Und wir schauen einfach mal, wie wir vielleicht in der nächsten Folge dann darüber berichten können, wie gut unser Schlafrhythmus jetzt ist.
00:55:17: Und wenn ihr Erfahrungen habt da draußen, könnt ihr die natürlich auch schreiben. Wir freuen uns auch über Feedback.
00:55:22: Genau.
00:55:23: Wir sagen erstmal Dankeschön, Herr Prof. Böhmthat, für diese ganzen Einblicke in das Thema, was uns ja wirklich alle angeht.
00:55:30: Das nächste Mal, wenn wir uns hören, dann ist tatsächlich schon November auch eine Zeit, wo weniger Licht dann ist, wo wir wahrscheinlich auch besser schlafen.
00:55:36: Und müder sind vielleicht auch.
00:55:38: Aber November ist auch "Movember", wie der Monat auch gerne mal genannt wird.
00:55:42: Denn der November steht im Zeichen der Männergesundheit und soll auf dieses wichtige Thema und das Thema Vorsorge aufmerksam machen.
00:55:50: Unser Gast ist dann Dr. Jan Fredrik Rehmers.
00:55:52: Er ist nicht nur leitender Oberarzt an unserem Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie am UKM, dem CERA,
00:55:58: sondern auch seit diesem Jahr Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Andrologie.
00:56:02: Man kann also sagen, er spricht für die Männergesundheit in diesem Land.
00:56:05: Bis dahin schaut gerne unsere Shownauts, wo wir einiges zu heutigen Folgen verlinkt haben.
00:56:09: Lasst ein Like da und folgt dem UKM und natürlich diesem Podcast.
00:56:13: Wir sagen vielen, vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
00:56:17: [Musik]
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